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VII. 2. Kirchliche Verhältnisse. 85


Amtes wurden im Jahr 1807 zum Oberamt Böblingen geschlagen.

4) Klosteroberamt Hirschau: von diesem wurde einzig das Dorf Schaffhausen im Jahr 1807 mit dem Oberamt Böblingen vereint, im Jahr 1808 an das Oberamt Calw abgetreten; im Jahr 1810 wieder mit Böblingen verbunden.

Ein neuwürttembergisches Dorf ist der durch den Preßburger Frieden vom 26. Dec. 1805 an Württemberg gekommene Johanniterort Dätzingen, welcher sofort ein dem damaligen neuwürttembergischen Oberamt Weil untergeordnetes Patrimonialamtsort geworden war, aber schon im Jahr 1808 dem Oberamt Böblingen zugetheilt wurde.

Im Jahr 1806 kam das damalige Oberamt Böblingen zum Kreis Stuttgart, im Jahr 1810 das erweiterte zur Landvogtei Schwarzwald, im Jahr 1817 zum Neckarkreise.

2. Kirchliche Verhältnisse.

Der Trieb der Calwer Grafen zu geistlichen Stiftungen und die Bedeutung, welche ihre Schöpfungen, das in der Nähe um 830 gegründete Kloster Hirschau und das im Bezirk selbst angelegte Stift Sindelfingen – das einzige in diesem Bezirk gelegene Kloster eines begüterten Ordens – gewannen, machen diese Gegend für die früheste Kirchengeschichte Schwabens nicht unwichtig. Gerade Hirschau war sehr frühe begütert bei Böblingen, Dätzingen (um 1140, veräußert 1281), Dagersheim, Darmsheim, Döffingen, Maichingen, sein Tochterkloster Reichenbach bei Böblingen, Dätzingen, Dagersheim. Das entlegene Kloster Reichenau hatte schon im Anfang des neunten Jahrhunderts Einkünfte in Aidlingen, das noch entferntere Hochstift Bamberg bekam im Jahr 1007 den Ort Holzgerlingen, indeß haben sich keine weiteren Beziehungen des Hochstiftes zu dieser wohl frühe abgekommenen Besitzung aufgezeichnet erhalten.

Das Oberamt gehörte fast ganz zum Bisthum Constanz und zwar zum Archidiaconat vor dem Walde. Von den Capiteln dieses Archidiaconats waren dem Capitel Böblingen (auch Dagersheim genannt) folgende Kirchen dieses Bezirks zugetheilt: Aidlingen, Altdorf, Böblingen, Dagersheim, Darmsheim, Döffingen, Ehningen, Holzgerlingen, Schönaich, Sindelfingen, Weil im Schönbuch (Manlius bei Struve-Pistorius Script. 3, 790).

Unter dem Bisthum Speier und zwar dessen Archidiaconat zur heiligen Dreifaltigkeit und Capitel Weil im Schönbuch stunden: Dätzingen, Deufringen, Magstadt, Maichingen (Würdtwein Subs. 10, 337).


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Beschreibung des Oberamts Böblingen, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABoeblingen085.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)