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84 VII. 1. Politischer Zustand.


(s. Dätzingen). Die Herzoge von Urslingen besaßen vor dem 14. September 1363 Schönaich; wann und woher sie es erworben hatten, ist nicht näher bekannt. Die Herren von Beutelsbach waren bei Döffingen und Schaffhausen begütert.

Ortsadel, großentheils Dienstmannen der Grafen von Calw oder der Pfalzgrafen von Tübingen, später der Grafen von Württemberg, war in den meisten Dörfern angesessen (s. den topographischen Theil).

Neben den weltlichen Herren sammelte sich allmählig in geistlichen Händen ein ansehnlicher Besitz. Das nahegelegene Cistercienserkloster Bebenhausen, eine Stiftung der Tübinger Pfalzgrafen von 1190, machte hauptsächlich aus den Besitzungen seiner Stifter die bedeutendsten Erwerbungen, nämlich der Orte Altorf, Breitenstein, Neuweiler und Weil im Schönbuch.

Das Kloster Hirschau gelangte zum Besitz von Schaffhausen, der Johanniterorden erwarb Dätzingen.

Württemberg erwarb die in weltlichen Händen gebliebenen Theile des Bezirkes meist in den Jahren 1344–1369 (1344–57 Böblingen mit zugehörenden Dörfern von den Tübinger Pfalzgrafen, 1351 Sindelfingen von den Herrn von Rechberg, 1363 Schönaich von den Herzogen von Urslingen, 1369 und in folgenden Jahren Maichingen von den Herren von Rohr).

Vor Umwandlung in Beginn der königlichen Zeit Württembergs zerfielen die jetzt unter Oberamt Böblingen – dessen jetzige Bildung der Hauptsache nach aus dem Jahr 1807 stammt – vereinigten altwürttembergischen Orte unter folgende Ämter:

1) Oberamt Böblingen; hierzu gehörten: Böblingen, Aidlingen, Dagersheim, Darmsheim, Döffingen, Ehningen, Holzgerlingen mit dem Schaichhof, Magstadt, Maichingen, Schönaich. Böblinger Stabsorte waren: der Kammergutsort Deufringen (1699 zum Amt gekommen) und das Dorf Mauren, beide zum Rittercanton Neckar-Schwarzwald steuerbar. Von diesen Orten waren Magstadt und Maichingen zeitweise dem Oberamt Leonberg zugetheilt gewesen. (Losgerissene Orte des alten Böblinger Amtes sind: Dettenhausen 1811 an das Oberamt Tübingen abgegeben, Malmsheim, welches schon um 1350 zum Amt Leonberg gehört hatte und nur zwischenhinein zum Amte Böblingen gekommen war und Ostelsheim letzteres 1810 an das Oberamt Calw abgetreten.)

2) Oberamt Sindelfingen, ein erst im Jahre 1605 durch Lostrennung von Böblingen errichtetes Amt ohne Amtsorte; 1807 mit dem Oberamt Böblingen vereinigt.

3) Klosteroberamt Bebenhausen: Altdorf, Breitenstein, Neuweiler, Weil im Schönbuch; nur diese Orte des umfangreichen


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Beschreibung des Oberamts Böblingen, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABoeblingen084.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)