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50 V. 3. Wirthschaft.


beträgt vom ganzen Bezirk 488,144 fl., wovon 292,763 fl. auf Böblingen und 72,016 fl. auf Sindelfingen kommen.

3. Wirthschaft.
A. Bodenbau und Landwirthschaft.
a. Gewinnung von Mineralien.

Steinbrüche. Bei Schaffhausen ist im bunten Sandstein ein Bruch (der einzige der Art im Bezirk) angelegt, aus dem vortreffliche Werk- und Bau-Steine gewonnen werden. Im westlichen Theil des Oberamtsbezirks, mit Einschluß der Orte Ehningen und Magstadt, wird der Hauptmuschelkalk zu Straßenmaterial, zum Kalkbrennen und theilweise auch zum Bauen sehr häufig gebrochen. Auf Maichinger Markung bricht man Muschelkalkdolomit (Malmstein), der zum Bauen verwendet wird. Bei Böblingen und Ehningen sind im feinkörnigen Keupersandstein Brüche angelegt, die gute Werksteine und besonders Werksteinplatten liefern. In dem grobkörnigen weißen Keupersandstein befinden sich nicht nur im ganzen östlichen Theil des Bezirks, sondern auch auf den Markungen Magstadt, Maichingen und Ehningen eine Menge Steinbrüche, aus denen Bausteine und zuweilen Mühlsteine gewonnen werden. Liaskalkstein, der treffliches Straßenmaterial liefert, wird auf den Markungen Böblingen, Altdorf, Holzgerlingen, Schönaich und Weil im Schönbuch gebrochen. Bei Böblingen und Sindelfingen sind Torfgruben in ziemlicher Ausdehnung angelegt, die jährlich ein bedeutendes Quantum Torf liefern. Keupergyps wird nur bei Böblingen abgebaut, übrigens muß solcher früher auch an dem Goldberg bei Sindelfingen gewonnen worden seyn, indem dort eine Stelle die „Gypsgrube“ genannt wird. Töpfererde gräbt man besonders auf den Markungen Böblingen, Sindelfingen und Weil im Schönbuch. Lehm für Ziegeleien kommt beinahe überall im Bezirk vor; Silbersand wird im Glashau, auf dem Eselstritt und am Bromberg südlich von Altdorf gegraben.


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Beschreibung des Oberamts Böblingen, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABoeblingen050.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)