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48 IV. 2. Gebäude.


2. Gebäude.
A. Anzahl und Gattung.

Nach dem neuesten Cataster zählt das Oberamt:

Haupt- und Wohn-Gebäude 4087
Nebengebäude   1646
5733
worunter für öffentliche Zwecke       122

Unter den Hauptgebäuden sind 5 Schlösser und unter denen für öffentliche Zwecke 20 Kirchen und 37 Rath- und Schul-Häuser begriffen. Auf 1 Wohnhaus kommen im Durchschnitt 7,2 Menschen; die meisten in Magstadt und Sindelfingen, die wenigsten in Darmshelm und Holzgerlingen (s. Tabelle I.).

B. Bauart und Material.

Im ganzen Bezirk, selbst die Oberamtsstadt nicht ausgenommen, ist der Holzbau vorherrschend, nur daß in neuerer Zeit immer mehr auf Erbauung steinerner Unterstöcke gesehen wird. Diese werden dann, je nach der Lage des Orts, entweder aus feinkörnigem Keuperwerkstein, oder aus grobkörnigem Keupersandstein (weißer Stubensandstein), oder in den westlichen Gegenden des Bezirks aus Muschelkalk und buntem Sandstein aufgeführt. Die Wohnungen in den Dörfern sind im Durchschnitt klein und haben nur ein Stockwerk über dem Erdgeschoß, doch trifft man auch stattliche Bauernwohnungen, namentlich ältere, die den wohlhäbigen Frieden einer besseren Zeit repräsentieren. Zu den schöneren Gebäuden, abgesehen von der Oberamtsstadt, gehören das gräflich v. Dillen’sche Schloß zu Dätzingen, die im germanischen Styl neu erbaute Kirche zu Schönaich und mehrere in neuester Zeit entstandene Rath- und Schul-Häuser, von denen sich das Rathhaus zu Sindelfingen besonders auszeichnet. In architektonischer Beziehung verdient die im früh romanischen Styl erbaute St. Martins- oder Stifts-Kirche in Sindelfingen besonderer Beachtung.


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Beschreibung des Oberamts Böblingen, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABoeblingen048.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)