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II. 7. Pflanzen- und Thier-Reich. 35


gemeine Froschlöffel (Alisma plantago), die Haselwurz (Asarum europaeum), die Wollblume (Verbascum thapsus), das gemeine Johanniskraut (Hypericum perforatum) sehr häufig, der Erdrauch (Fumaria officinalis), der Attich (Sambucus ebulus), die Bachbunge (Veronica beccabunga), das Dreifaltigkeitskraut (Viola arvensis), die Eberwurz (Carlina acaulis), die Ackerkamille (Anthemis arvensis) u. s. w.

Von eßbaren Beeren kommen häufig vor: Himbeere, Brombeere, Heidelbeere und Erdbeere; seltener sind Steinbeere, Preißelbeere und Stachelbeere.

Die cryptogamischen Gewächse sind weniger zahlreich, von diesen verdienen folgende ihrer Heilkräfte und ihres Nutzens wegen angeführt zu werden: der niederliegende Bärlapp (Lycopodium inundatam) am Birkensee, der gemeine Bärlapp (Lycopodium clavatum), das Ackerschaftheu (Equisetum arvense), das Winterschaftheu, Schachtelhalm (Equisetum biemale), der männliche und der weibliche Tüpfelfarren (Aspidium filix masc. et femin.), der Champignon, Waidling (Agaricus campestris), der Goldbreitling (Agaricus volemus), der Ziegenbart, Korallenschwamm (Clavaria botrytis), die eßbare Morchel (Morchella esculenta) u. s. w.

Interessant ist die Flora auf den nahe bei einander liegenden Punkten Eschach, Birkensee und Eselstritt, wo mehrere dem Schwarzwald eigenthümliche Pflanzen, wie Digitatis purpurea, Spartium scoparium. Vaccinium vitis idaea, Drosera rotundifolia (s. oben) vorkommen und gleichsam eine Miniatur-Flora des Schwarzwaldes darstellen.

B. Das Thierreich.

Was das Thierreich betrifft, so findet man:

a) von den Säugethieren des Waldes zuweilen noch das wilde Schwein in den Waldungen südlich von Weil im Schönbuch und Altdorf, jedoch immer seltener und bald wird es, wie auch die übrigen jagdbaren Thiere, vollends ganz verschwinden. Das Edel- und Damm-Wild, welches früher in den großen zusammenhängenden Waldungen des Bezirks heimischer war als irgendwo, gehört bereits zu den Seltenheiten und der ohnehin kleine Rehstand wird täglich noch geringer. Etwas häufiger, übrigens auch schon selten, ist der Hase und der Fuchs; außer diesen kommen noch vor: die wilde Katze, der Edel- und Stein-Marder, der Iltis, der große und der kleine Wiesel, das Eichhorn, der Igel zuweilen der Dachs, der Fischotter; der sonst seltene Hamster (Cricetus frumentarius) soll schon bei Sindelfingen gesehen worden seyn; Hasel- und Spitz-Mäuse kommen nicht selten vor.


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung des Oberamts Böblingen, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABoeblingen035.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)