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14 II. 2. c. Flüsse und Bäche.


Krümmungen gegen Süden zieht. Sein Thal ist enge, düstern, abgeschieden und mit waldigen, sehr zertheilten Abhängen versehen. Bei der sogenannten langen Brücke mündet der Mönchsbrunnen ein. Die Börstlach kommt von Süden her durch ein einsames Waldthälchen in den Goldbach und der Eschenbrünnlesbach läuft zwischen dem alten Hau und dem Goldberg in denselben. Aus der waldigen Schneckenklinge, welche in der Nähe der Landstraße von Sindelfingen nach Stuttgart ihren Anfang nimmt, fließt ein kleiner Bach in den Goldbach und endlich noch der im Wald Sommerhofen entspringende Sommerhoferbach, der anfangs durch ein tiefes, enges Waldthälchen fließt und aus mehreren Seitenschluchten Zuflüsse erhält. Der Bach führt in südwestlicher Richtung gegen Sindelfingen, wendet sich in der Nähe der Stadt um den Schloßberg, an dessen Fuß er zu einem See geschwellt wird und mündet dann 1/4 Stunde südlich von Sindelfingen ein. Er treibt bei Sindelfingen 2 Mühlen. Das Thal des Goldbachs und seine Nebenthäler ziehen sämmtlich in der Keuperformation und tragen das entschiedene Gepräge derselben.

Der Murkenbach beginnt 1/2 Stunde südöstlich von Böblingen, fließt durch ein unbedeutendes Thälchen nach Böblingen, wo er geschwellt wird und den obern und untern See bildet. Von dem untern See wieder ausgehend, mündet er oberhalb der Riedmühle in die Schwippe. Er setzt in Böblingen eine Mühle und 1/8 Stunde nördlich der Stadt die Rohrmühle in Bewegung. In den Murkenbach geht kurz vor seinem Einlauf in den obern See der Furthbach, welcher an der Baumgarter Wand im sogenannten Marktbrunnen entspringt und durch ein Wiesenthälchen, in welches das Wasserbergerthälchen eingeht, führt.

Der Aischbach nimmt seinen Anfang am Fuß der Diezenhalde 1/8 Stunde südlich von Böblingen, schleicht träge durch Wiesengründe, an die sich flache Ackergelände anlehnen und vereinigt sich 1/2 Stunde oberhalb Dagersheim mit der Schwippe. Derselbe erhält Zuflüsse aus dem freundlichen Maurener Thälchen und durch den Bach, der am Saume des Fasanengartens, im sogenannten Diezenbrunnen entspringt.

Endlich ist noch eines Bachs zu erwähnen, der im sogenannten Alfalterried zwischen Sindelfingen und Dagersheim entspringt, seinen Lauf gegen die Schwippe nimmt, aber 1/4 Stunde, ehe er diese erreicht, sich in den Boden versenkt und vermuthlich unterirdisch derselben zufließt.

4) Etwa eine Stunde östlich von Magstadt entspringt in einem unbedeutenden Weiher ein Bach, der zwischen Malmsheim und seiner Einmündung in die Würm der Rankbach genannt wird.


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Beschreibung des Oberamts Böblingen, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABoeblingen014.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)