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II. 2. c. Flüsse und Bäche. 13


Böblingen nach Holzgerlingen zwischen dem Böbelsberg und dem Schützenbühl, fließt durch einen ziemlich tiefen, wiesenreichen Einschnitt und mündet 1/4 Stunde oberhalb Mauren ein;

2) der Glemsbach nimmt seinen Anfang am Fuß des sogenannten Hörnles und führt durch ein enges Waldthälchen unterhalb Mauren in die Würm;

3) die Schwippe entspringt 1/8 Stunde südöstlich von Maichingen im sogenannten Oberbrunnen, fließt in einem gegen Südosten gekehrten Bogen nach Sindelfingen, Dagersheim, Darmsheim, Döffingen und mündet östlich von Dätzingen ein. Die Schwippe treibt aus ihrem 31/2stündigen Weg, den sie durch den Bezirk zurücklegt, eine Mahlmühle in Sindelfingen, dann die Riedmühle zwischen Böblingen und Sindelfingen, 2 Mühlen in Dagersheim, eine in Darmsheim, eine in Döffingen und endlich eine Ölmühle zunächst an ihrer Einmündung. Das Thal derselben ist Anfangs bis gegen Dagersheim unbedeutend und entbehrt der Thalabhänge beinahe ganz. Die meist moorige Thalebene zieht sich zwischen flachen Ackergeländen hin und erweitert sich nordwestlich von Böblingen bis zu einer Breite von 1/4 Stunde. Gegen Dagersheim hin verengt sie sich allmählig und erhält Thalränder, die sich bald zu schroffen, kantigen Abhängen ausbilden. Der allgemeine Muschelkalkcharakter des Thals von Dagersheim abwärts, ist eintönig, hart und hat nichts ansprechendes.

In die Schwippe gehen ein:

Der Schlitzbrunnen, 1/4 Stunde südöstlich von Maichingen entspringend; er verstärkt nach ganz kurzem Lauf die noch unbedeutende Schwippe.

Der Seegraben beginnt 1/8 Stunde nordöstlich von Maichingen und mündet, nachdem er den Sträublesbrunnen aufgenommen hat, nach einem 1/2 stündigen Lauf ein.

Der aus dem Sindelfinger Torfstich laufende Bach mündet bei Sindelfingen ein.

Der Goldbach entspringt 1 Stunde östlich von Sindelfingen in einer Waldschlucht zwischen dem Eselsruckhau und dem Pfaffensteig und mündet 1/4 Stunde südlich von Sindelfingen in die Schwippe. Sein von Osten nach Westen ziehendes Thal wird das Marterthal genannt und hat eine ziemlich breite, wiesenreiche Sohle, die zu beiden Seiten mit bewaldeten nicht unbeträchtlichen Abhängen versehen ist, welche sich weiter unten in ziemlich flache Ackergelände verwandeln. In den Goldbach, der während seines Laufs die Goldmühle treibt, gehen mehrere zum Theil beträchtliche Seitenbäche, wie der Diebskarrenbach, welcher in dem Wald Diebskarren in mehreren Ästen beginnt und in vielen


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Beschreibung des Oberamts Böblingen, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABoeblingen013.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)