Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zu Löchgau, im Begriff im Jahr 1147 den Kreuzzug K. Konrads mitzumachen und Behufs der Ausrüstung Geldes bedürftig, verkaufte an Bischof Günther von Speier all sein Besitzthum in „Luochenkein“ mit der Kirche für 26 Pfund, und letzterer begabte damit das Kloster Maulbronn, wohin auch Beringer’s Geschwister, Tragebot, Volpert und Mathilde, ihre hiesigen Güter schenkten. K. Friedrich I. bestätigte den 8. Jan. 1156 dem Kloster Maulbronn seine Besitzungen in „Lochenkein“. Demselben Kloster vermachte Markgraf Hermann von Baden im Jahr 1225 hiesige Güter. Im April 1257 verglich sich das Kloster mit Ida, Wittwe des Schultheißen von Besigheim und ihrem Schwiegersohn Konrad von Gröningen und versprach dessen Tochter in das Kloster Rechentzhofen zu bringen, wofür beide ihrem Recht auf 1/3 Zehenten in Löchgau entsagten. Indeß hatte schon am 19. April 1244 der Bischof zu Speier das Patronat der hiesigen Kirche so wie der von Wimsheim von dem Kloster Maulbronn gegen die Kirche zu Lußheim ertauscht und später veräußerte letzteres Kloster Güter in L. und Meimsheim an Walther, Vogt von Lauffen, dessen Testamentsvollstrecker sie 1260 für 200 Pfund dem Kloster Rechentshofen verkauften. Diesem Kloster freite der Markgraf Hesso v. Baden zum Ersatz für zugefügten Schaden am 12. Dez. 1290 die Güter, welche es von einem Laienbruder Kunemund erhalten hatte.

Löchgau kam mit Besigheim an Baden, von diesem 1463 an Kurpfalz, 1504 durch Eroberung an Württemberg, 1529 wieder an Baden; an Baden jedoch damals nur zur Hälfte, denn Württemberg, das schon 1407 von Hennel von Kaltenthal einen Hof, Kelter und Güter für 300 fl. und im J. 1416 von Albrecht von Liebenstein Leibeigene gekauft hatte, erwarb 1/4 von Kurpfalz den 2. Septbr. 1484 und den 17. Oktbr. 1506 ebenfalls 1/4 von dem Schenken von Winterstetten; diese Hälfte blieb Württemberg beständig, die noch übrige Hälfte wurde sofort den 26. April 1595 von Baden erworben (Sattler, Herzoge 5, 187).

Das sogenannte Widdumsgut wurde mit Freudenthal im J. 1704 von dem Domstift Speier an den Generalfeldmarschall Grafen v. Thüngen verkauft, ging 1709 durch Kauf und Erbschaft auf Johann Gottlob Zobel von Gibelstatt über und von diesem kaufte es 1721 die Gräfin von Würben. Mit Freudenthal kam es sodann später in den Besitz der Kammerschreiberei.

Aus der hiesigen Kirche erwuchs die Kirche in Freudenthal, dessen Einwohner ursprünglich nach Löchgau eingepfarrt waren. Der älteste bekannte Pfarrherr ist Thilmanus rector Ecclesie in Lochinkein in einer Urkunde vom 8. Jan. 1303. Im Jahr 1426 incorporirte das

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0291.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)