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Im Jahr 1823 erkaufte von der Königl. Hofkammer das Schloß nebst 25 Morgen Güter der Freiherr Franz von Schütz wieder an seine Familie, von dessen Erben heut zu Tage Freiherr Franz Ludwig Heinrich von Schütz das schloß mit Gütern als Rittergut besitzt.

In kirchlicher Beziehung war Hohenstein Filial von Kirchheim bis zum Jahr 1600, seit welcher Zeit es zur Pfarrei Hofen zugetheilt ist.


Ilsfeld,
Gemeinde II. Kl. mit 2316 Einw. a. Ilsfeld mit 2183 Einw., worunter 3 Katholiken. b. Wüstenhausen, Weiler mit 133 Einw. – Evang. Pfarrei mit dem Filial Schotzach. Die Kath. sind nach Thalheim, Oberamts Heilbronn eingepfarrt.

a) Das Pfarrdorf Ilsfeld hat Marktgerechtigkeit, ist Sitz einer Postexpedition und eines prakticirenden Arztes. Der große, etwas unregelmäßig gebaute Ort liegt 23/4 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt an einem mäßig geneigten südlichen Abhange gegen die nahe am Ort vorbeifließende Schotzach; dieser Bach treibt hier drei Mühlen, jede mit 2 Mahlgängen und einem Gerbgang, nämlich die obere Mühle im Ort selbst, die mittlere 1/8 Stunde und die untere nebst Lohmühle, 1/2 Stunde unterhalb (westlich) des Orts gelegen. Der Ort mit seinen reinlich gehaltenen, steinbeschlagenen Straßen, mehreren im modernen Styl erbauten Häusern, auch Mauern und Gräben, hat ein städtisches Ansehen. An den Mauern, welche einen großen Theil desselben umgeben, stehen noch halbrunde, mit Schießscharten versehene Thürme, nachdem die 2 Thore, welche den ummauerten Theil des Orts abschlossen, zu Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts abgetragen wurden. Der mit Mauern umgebene Ortstheil bildet ein beinahe regelmäßiges, längliches Viereck und ist unstreitig älter als die an der westlichen und östlichen Seite außerhalb der Mauern stehenden Gebäudegruppen. Die dem heil. Bartholomäus geweihte Pfarrkirche, liegt auf dem höchsten Punkt an der Nordseite des Dorfs, unfern der Ringmauer; sie war mit Einschluß des ehemaligen Kirchhofes mit festen Mauern umgeben, welche in neuerer Zeit zum großen Theil abgetragen wurden. Die Kirche, welche durch Veränderungen ihrer ursprünglichen architektonischen Schönheiten beinahe ganz beraubt wurde, stammt ohne Zweifel aus dreierlei Bauperioden. Von der ursprünglichen Kirche hat sich nur noch die westliche Giebelseite, an die sichtlich an- und aufgebaut wurde, und ein an ihr befindliches, dem romanischen Styl angehöriges Rundbogenfenster mit Kleeblattfüllung erhalten; in eine zweite Periode fällt die Vergrößerung des Langhauses, die Erbauung des Chors und des untern Thurmtheiles; aus dieser Zeit ist noch das mit einem halben Achteck schließende Chor rein erhalten, welches mit seinen spitzbogigen,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0211.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)