Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sind meist ergiebig; sie ertragen durchschnittlich 20–25 Ctr. Heu und 8–10 Ctr. Öhmd. Die Preise eines Morgens bewegen sich von 250–400 fl.

Die Obstzucht ist ziemlich namhaft, übrigens zeigen die Kernobstbäume im Allgemeinen ein langsames Wachsthum, während die Kirschenbäume sehr gut gedeihen; es werden nur Mostsorten, etwas Zwetschgen, Nußbäume und viel Kirschen gepflanzt, letztere liefern reichlichen Ertrag, der größtentheils in der Umgegend abgesetzt wird. Die jungen Stämme werden häufig in den Weinbergen nachgezogen.

Der Weinbau, welcher sich hauptsächlich mit Clevnern, Silvanern, auch Trollingern und Elblingen beschäftigt, wird nur auf 57 Morgen betrieben; die Lage der Weinberge ist meist nördlich und nordöstlich, daher auch das Erzeugniß zu den geringeren des Bezirks gehört. Die Reben, von denen man 2500 Stöcke auf den Morgen pflanzt, werden bezogen. Der Morgen erträgt im Durchschnitt 4 Eimer und die Preise eines Eimers waren in den Jahren 1846 44–50 fl., 1848 18–20 fl., 1849 10–18 fl. und 1850 7–10 fl. Die Preise eines Morgens Weinberg bewegen sich von 100–400 fl. Der Wein wird in der Umgegend abgesetzt.

Die Waldungen, welche früher auf der Markung lagen, sind im Jahr 1820 von der K. Hofdomänenkammer an die Ortsbürger verkauft und von diesen in Felder umgewandelt worden.

Eigentliche Weiden sind nicht vorhanden; die Herbstweide benützt ein Pachtschäfer gegen jährliche 140 fl.; außerdem trägt der Pferch der Gemeinde jährlich 100–130 fl. ein.

Die Rindviehzucht wird nur für den eigenen Bedarf getrieben: eine braune Landrace züchtet man durch 2 Farren, für deren Verpflegung ein Ortsbürger von der Gemeinde jährlich 150 fl. erhält. Die Schweinezucht ist ziemlich ausgedehnt, doch werden auch noch Ferkel auswärts gekauft. Die Zucht des Geflügels, so wie der Bienen ist unbedeutend.

Die Gewerbe dienen nur dem örtlichen Bedürfniß; im Ort bestehen 2 Schildwirthschaften und ein Kramladen.

Auf der Markung liegen zwei Muschelkalksteinbrüche und eine Lehmgrube; Lettenkohlensandstein wurde früher, jedoch in geringer Ausdehnung, angebaut. Auch ist früher in den 1790er Jahren an dem Abhange, unterhalb des Dorfs, auf Vitriol und Alaun mit geringem Erfolg gebaut worden.

Außer dem in Tab. III. Anmerk. angegebenen Gemeinde- und Stiftungsvermögen, ist eine Stiftung vorhanden, aus deren Zinsen den Ortsarmen jährlich für 10 fl. Brod angeschafft wird; auch hat der Ort als früher zur Diöcese Brackenheim gehörig, noch Antheil an der Professor Rappolt’schen Stiftung. Zur Pfarrei Hofen gehört als Filial das

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0203.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)