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Widerstand erfuhr, wurde hiebei verbrannt (Heyd, Ulrich 1, 111). Im Jahr 1510 kam zwar ein gütlicher Vergleich zwischen Württemberg und dem Grafen Ludwig von Löwenstein zu Stande, in welchem Schloß und Stadt Löwenstein nebst vielen Zugehörungen an den Grafen zurückgegeben werden mußten, aber nach eben demselben Vergleich durfte Württemberg unter anderen Eroberungen auch Groß- und Klein-Ingersheim behalten.

Von Ingersheim schrieb sich ein, in sehr früher Zeit unter markgräflich-badischer Hoheit stehendes Ministerialen-Geschlecht, dessen Burg übrigens bei Klein-Ingersheim stund. Es kommen vor: Burckard um 1110 (Cod. Hirsaug.), Bertholf 1134 (Schoepfl., Hist. Zar. Bad. 5, 79), Adelbert 1147, 1148, ein jüngerer Albert 1197 (Würdtwein, Mon. Pal. 2, 95), Dieterich, welcher K. Friedrich II. im J. 1228 nach Palästina begleitete, Friedrich, welcher an Kloster Denkendorf eine Schenkung machte, die Markgraf Hermann von Baden i. J. 1242 bestätigte, Rugger 1242 (Zeuge bei der eben erwähnten Bestätigung; auch 1259, s. Schriften des Alterth. Ver. f. Baden 1, 133), Konrad 1277, ein jüngerer Konrad mit einem Sohn Hermann i. J. 1299, Dietrich 1297, Rüdiger, welcher mit seiner Gattin von Dürmenz i. J. 1318 eine Fischerei in Enzweihingen an Württemberg verkaufte, Rüdiger’s Tochter Agathe, verheirathet an Heinrich Sturmfeder, welcher hiedurch Kirchensatz, Widdumhof und Güter in Ingersheim erwarb und mit seiner Fruv eine Catharinenpfründe in die hiesige Pfarrkirche stiftete, wozu Graf Ulrich von Württemberg, Probst zu St. Guido in Speyer, den 30. Juni 1346 seine Bestätigung ertheilte.

An hiesiger Kirche bestunden im 15. Jahrhundert eine Leutpriesterstelle und 6 Frühmessereien (Würdtwein Subs. 10, 332). Die Pfarrei wurde in sehr früher Zeit von den Markgrafen von Baden (Gabelkh., Geneal. auf dem Staatsarchiv unter Baden z. J. 1336), zeitweilig von deren Ministerialen (s. vorher) verliehen. Späterhin stund das Patronats- und Nominationsrecht dem Collegiatstift Baden-Baden zu, welches früher Zehentgefälle hier bezog, die Confirmation aber dem Hause Württemberg. Seit dem Staatsvertrag Württembergs mit Baden vom 17. Okt. 1806 hängt das Patronats- und Nominationsrecht zu der Pfarrstelle von Königlicher Collatur ab. Filial von Groß-Ingersheim, mit dessen Parochie längst kein Filial mehr verbunden ist, war außer Geisingen (O. A. Ludwigsburg), Klein-Ingersheim, wo erst 1591 eine eigene Pfarrei errichtet wurde, bei welcher Gelegenheit das Diakonat in Groß-Ingersheim, von welchem die Klein-Ingersheimer Kirche versehen wurde, einging.

Im Reichskrieg mit Frankreich von 1689–1693, in welchem zu

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0194.jpg&oldid=- (Version vom 6.2.2020)