Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Regulirung unterlagen. Sämmtliche Zehenten sind nun abgelöst; Ablösungs-Kapital zusammen 4824 fl. 24 kr.

Auch alle sonstigen grundherrlichen Gefälle standen der Königl. Hofdomänenkammer zu; für den abgelösten Bodenwein beträgt das Ablösungs-Kapital 413 fl. 2 kr.

Urkundlich zum erstenmal, als Froedetal erscheint der Ort im Jahr 1304 im Lagerbuch des Spitals in Eßlingen, welcher damals hier eine Hofstatt und 4 Morgen Weinberg besaß.

Wie Besigheim, so gehörte er in sehr früher Zeit den Markgrafen von Baden,[1] kam gleich diesem im Jahr 1463 pfandweise an Kurpfalz, im Jahr 1504 durch Eroberung an Herzog Ulrich von Württemberg. Aber bereits am 17. Novbr. 1506 vertauschte dieser Herzog seine Rechte und Güter zu Freudenthal an Konrad Schenk von Winterstetten gegen dessen Antheil (1/4) an dem Dorf Löchgau mit aller Obrigkeit und Aufzahlung von 1000 fl. Genannter Schenk erbaute sich hier ein Schloß, wozu er die Steine des ihm verkauften Rathhauses in Bietigheim benützte.

Das adelige Gut Freudenthal wurde aber bald in mehrere Theile getheilt, welche schnell von einer Hand in die andere gingen. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts erscheinen hier drei Vogtherren, Melchior von Winterstetten, dessen Bruder Wilhelm, fürstlich badischer Obervogt zu Besigheim, und Junker Hans Bastian Trost von Reinmagen, genannt Zweiffel, der Schenken Vetter. Das Viertel an F. (damals 8 Unterthanen), welches der letztere besaß, verkaufte derselbe den 8. Decbr. 1574 um 7800 fl. an den Herzog Ludwig von Württemberg, dieser am 20. December 1580 an seinen Lehensmann Eberhard von Weitershausen (welcher auf Bromburg im Stromberg wohnte), Eberhard von Weitershausen wiederum im J. 1587 an D. Philipp Mosbach von Heidelberg. Nach mehreren Besitzveränderungen der einzelnen Theile kaufte Poppo von Witzleben, württembergischer Oberförster von Stromberg am Schluß des 16. Jahrh. nach und nach drei Viertheile zusammen.

Im Jahr 1590 erscheint bereits Sebast. Schaffalizky von Muckathell (in Mähren), württembergischer Obervogt zu Brackenheim, † 1624 als Theilhaber an F. (wahrscheinlich Besitzer des weiteren Viertheils). Seine Söhne: Ludwig, gleichfalls württ. Obervogt zu Brackenheim, † 1636, und Bernhard, schwedischer Generalmajor, † 1641, hatten Töchter Poppo’s von Witzleben zu Gemahlinnen, und diese, sowie Bernhard’s Sohn Ernst Christoph, † 1661, und ein Enkel Bernhard’s, brachten nach und nach ganz Freudenthal an ihre Familie. Den 24. August


  1. Im Jahr 1432 empfängt Reinhard von Neuhausen für seine Frau Else von Sachsenheim seines Schwiegervaters Güter in F. von Baden zu Lehen (Gabelkh.).
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0174.jpg&oldid=- (Version vom 6.2.2020)