Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Lande, da die Landschaft das Geld zum Ankauf bewilligt hatte, incorporirt wurden (Sattler, Herzoge 5, 187, Landesgrundverfassung 250); die Huldigung erfolgte am 21. Mai. – Anfangs mußten diese Orte an Württemberg 3400 fl. Steuer zahlen; da sie aber klagten, sie können so viel nicht erschwingen, wurde die Steuer auf 2275 fl. herabgesetzt. – Als im Jahr 1603 Herzog Friedrich von Württemberg Stadt und Amt Altensteig von Baden eintauschte, leistete er für die Kellereien Malsch und Langensteinbach, welche er dagegen abtrat, Gewährschaft durch Verpfändung der Ämter Besigheim und Mundelsheim; auf diese Ämter machte nun Baden Evictionsansprüche, aus denen sich ein langwieriger Proceß entspann, welche erst durch einen Vergleich vom 29. Novbr. 1753 geendet wurde, wodurch Württemberg den ruhigen Besitz der Stadt Besigheim und der andern Orte gesichert erhielt, dadurch, daß es seiner Rechte und seiner Ansprüche auf die halbe Grafschaft Eberstein entsagte, das Dorf Neuenbürg (bei Bruchsal) und einige andere Güter abtrat, auch 130.000 fl. zahlte. Schoepflin Hist. Zar. Bad. 4, 407. 7, 258. (die vielen Deduktionen in der langwierigen Streitsache citiren Moser, Württ. Bibl. 155–162 und Reyscher a. a. O. 256–258).

Als ältester bekannter Ortsadeliger und badischer Amtmann kommt vor im J. 1231 Konrad [Schobelin, der Marschall] von Besigheim und dortiger Vogt (Conradus advocatus de Besenkain im J. 1231 Zeuge Markgraf Hermann’s V. von Baden für das Stift Backnang. Wibel, Hohenloh. Kirchengesch. 4. Cod. dipl. S. 7; die Umschrift auf dem Siegel des jüngern Marschalls Konrad, welches an Urkunden von 1289 und 1296 hängt, worin er das Wappen seines Dienstherrn, des Markgrafen von Baden führt, ist S. CVNRADI SCHOBELINI, Sattler Topogr., Figur zu S. 400, Mone, Zeitschr. 2, 452). Auch Ruggerus advocatus de Baesenkain erscheint in der Mitte des 13. Jahrh. (Cod. Salem. in Karlsr. 1, 190). Ein Marschall Konrad von Besigheim, wahrscheinlich Sohn obigen Konrad’s, lebte am Schluß des 13. Jahrh. (Mone, Zeitschr. 2, 451, Sattl., Grafen 1. Beil. Nr. 22). Ohne Zweifel besaß diese Familie das Burglehen, welches später die Herren von Sturmfeder erhielten; denn Konrad der Marschall heißt am 11. Apr. 1297 der Oheim Dietrichs von Ingersheim, und Heinrich Sturmfeder, Agathas von Ingersheim Gatte, stellt am 9. Sept. 1339 den oben angeführten Lehenrevers aus.

Die älteste Erwähnung eines hiesigen Schultheißen geschieht im J. 1257 (Ida vidua sculteti de B. in Urk. vom 15. Apr. 1257). – Am 16. Oct. 1404 verwilligt K. Ruprecht dem Markgrafen Bernhard von Baden für sein Stadt Besigheim einen Jahrmarkt am St. Lucastag (18. Oct.), welcher später verlegt wurde (s. oben). – Als hiesige

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0112.jpg&oldid=- (Version vom 6.2.2020)