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sie wurde 1581 durch Martin Metzger aus Stein erbaut und ruht auf drei Pfeilern; ihre Unterhaltung liegt der Gemeinde ob. 2) Die untere Enzbrücke, unterhalb der Stadt überführend. Diese wurde, nachdem die etwas weiter oben gestandene ältere Brücke bei der Überschwemmung von 1824 eingestürzt war, nächst der Ausmündung des Flusses in den Neckar, auf Staatskosten in den Jahren 1833–1835 nach dem Plan des verstorbenen Oberbauraths v. Etzel durch den verstorbenen Oberbaurath Knoll, auf zwei Pfeilern ruhend, sehr schön aus Stein aufgeführt. 3) Die Neckarkanalbrücke am nordöstlichen Ende der Stadt, über einen Arm des Neckars führend, wurde 1772 schön und dauerhaft aus Stein erbaut; ihre Unterhaltung liegt der Gemeinde ob. 4) Die nächst der obern Enzbrücke gelegene Steinbach-Brücke, welche ebenfalls von der Stadt unterhalten werden muß. Die Stadt hat das Recht Brücken- und Pflastergeld einzuziehen, das ihr früher, vor der Errichtung der Eisenbahn, eine bedeutende Einnahme gewährte; gegenwärtig aber nur noch etwa 200 fl. einträgt.

Eine über den Neckar kurz oberhalb des Zutritts der Enz gehende Fähre mit Wagenschiff und Nachen, ist nebst dem s. g. Fahrgut im Besitz einiger Familien, welche gegen Erhebung der Fahrgebühr, die Fahrzeuge unterhalten und die Überfahrt besorgen.

Der Husarenhof, eine der Stadtgemeinde einverleibte und zu ihrer Markung gehörige Parcelle, ist 3/4 Stunden südlich von Besigheim, zwischen dem Neckar und der Enz frei auf der Höhe gelegen, von der man eine schöne Aussicht in weitem Umkreis genießt. Dieser Wohnort hat keinen laufenden Brunnen und bezieht sein Wasser nur spärlich aus zwei Ziehbrunnen, die übrigens nicht selten ausgehen, so daß die Einwohner genöthigt sind, ihren Wasserbedarf an dem beinahe 1/2 Stunde vom Hof entfernten, auf Groß-Ingersheimer Markung gelegenen Holderbrünnle zu holen. Ein kleiner Weiher ist vorhanden, der übrigens in heißen Sommern ebenfalls vertrocknet.

Der Husarenhof wurde in den Jahren 1735–1738 von einigen Bürgern von Besigheim gegründet, unter diesen befand sich einer, der früher bei den Gardereitern (Husaren) stand, daher der Name des Hofs.

Von der Stadt, 1/4 Stunde südöstlich auf der Anhöhe, steht ein runder, aus Muschelkalksteinen erbauter Wartthurm, dessen rundbogiger Eingang sich 18′ über der Erdfläche befindet; er hat in seinem Innern keine Treppen und ist daher nur mittelst Leitern besteigbar. Der Thurm ist ähnlich den Wartthürmen bei Leonberg, auf dem Heuchelberg etc. und correspondirt nicht nur mit diesen, sondern auch mit dem Michelsberg, der Warte bei Heilbronn, dem Wunnenstein, dem Asberg etc.

Über die Befestigung, welche ohne Zweifel die Römer bei

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0109.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)