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Flüssen ist in dem Eigenthum einzelner Familien, mit Ausnahme einer Strecke oberhalb des Neckarhaldenwalds, wo die Stadt einen Antheil hat, den sie verpachtet.

Die Zehentverhältnisse anlangend, so hatten früher an den Zehenten auf der Markung Antheil: die Kellerei Besigheim, die geistliche Verwaltung Besigheim und das Collegiatstift Baden, an deren Statt nun das Cameralamt Bietigheim alleiniger Zehentherr auf der sog. alt Besigheimer Markung, dem Felde zwischen Neckar und Enz ist, während auf der sogenannten neuen Besigheimer Markung, diesseits der Enz und jenseits des Neckars das Hofcameralamt Lauffen Universalzehentherr ist.

Das Cameralamt Bietigheim bezieht in seinem District: 1) den großen Zehnten, 2) den kleinen Zehenten bis zum Jahre 1832 der Stadtpfarrei gehörig, 3) den Weinzehenten, und 4) den Novalzehenten. Der jährliche Pacht für diese Zehenten besteht dermalen in Geld, incl. Surrogatgeldern 766 fl. 16 kr., Roggen 8 Scheffel, Weizen 22 Scheffel, Gerste 9 Scheffel, Dinkel 150 Scheffel, Einkorn 6 Scheffel, Stroh 62 Bund.

An sonstigen Grundgefällen hatte das Cameralamt Bietigheim zu beziehen:

Gülten von vormaligen Erblehen: Roggen 47 Scheff. 2 Sri., Dinkel 40 Scheff. 4 Sri., Hafer 62 Scheff. 4 Sri.

Landacht Früchte von 3 Jahren zusammen: Roggen 36 Scheffel 1 Sri., Dinkel 56 Scheffel 7 Sri. und Hafer 93 Scheffel 2 Sri.

Diese Gefälle wurden im Jahr 1843 gegen ein Ablösungs-Capital von 20.406 fl. abgelöst. Das Ablösungs-Capital für Laudemien hat 151 fl. 22 kr. betragen.

Der Boden- und Beetwein von 20 Eimer 6 Imi 1 Ms. wurde im Jahr 1834 abgelöst um 5470 fl. 40 kr.

An den Hellerzinsen, Küche-Gefällen, Beet-Steuern (58 fl. 3 kr) im Betrage von 182 fl. 5 kr. und 2 Scheffel 7 Sri. Roggen, 3 Scheffel Dinkel sind abgelöst worden seit 1826: Geld 95 fl. 57 kr. 3 Hllr. und 2 Scheffel 7 Sri. Roggen, 3 Scheffel Dinkel, das Ablösungs-Capital dafür betrug 1581 fl. 46 kr.

Die Baufrohnen der Gemeinde wurden i. J. 1825 für 80 fl. abgekauft; Geldgefälle hat das Cameralamt noch zu erheben 86 fl. 53 kr.

Die Orts-Stiftungspflege hat zu beziehen: Roggen 2 Scheffel 6 Sri., Dinkel 2 Scheffel, Haber 2 Scheffel 2 Sri.

Unter den Gewerben sind hauptsächlich die Mühlen anzuführen und zwar: die obere Enzmühle mit 4 Mahlgängen und einem Gerbgang, die untere Enzmühle mit 5 Mahlgängen, einem Gerbgang, einer

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0105.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)