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Außer diesen in und an den Thälern des Neckar und der Enz gelegenen römischen Niederlassungen finden sich in dem Oberamtsbezirk noch mehrere Stellen ehemaliger Römerorte, namentlich wurden bei dem Weißenhof (im Jahr 1736 an der Stelle eines Wäldchens von dem damaligen Besitzer Weiß angelegt) ausgedehnte Grundmauern eines römischen Wohnplatzes, der nach allen Andeutungen ummauert war, eine Menge Bruchstücke römischer Gefäße, Ziegeln, Münzen, Reste einer Wasserleitung und mehrere Bildwerke gefunden, als: ein Kopf mit einem Lorbeerkranz (s. die Abbildung in Sattler’s Topogr. von Württ. zu Seite 14), ein schadhafter Mercurskopf, der Rumpf eines Hercules mit der über die Schulter hängenden Löwenhaut und den Hesperidenäpfeln in der linken Hand. Auch ist außer einem damals aufgefundenen früher an einem Feuerheerd eingemauerten Bruchstück mit der Inschrift: SPECVL. P noch in einem Kellergewölbe die Inschrift ORTIC vorhanden (s. Württ. Jahrb. 1835, S. 11). Nur einige hundert Schritte vom Weißenhof findet man im sog. Weilerholz noch weitere Spuren von einer ehemaligen Befestigung.

Am Fuß des Bergs auf dem Hofen trifft man in den sog. Wiesenweinbergen (†) in unbedeutender Tiefe Grundmauern von römischen Gebäuden mit Estrichböden, römischen Ziegeln, Heizröhren u. s. w.

Etwa 1/4 Stunde westlich von Metterzimmern, bei dem sog. „Holderbüschle“ (†) wurden ebenfalls Grundmauern röm. Gebäude entdeckt.

B. Deutsche.

Grabhügel, ohne Zweifel aus der früh-alemannischen Periode, befinden sich in der Nähe des Pfahlhofs, in dem Wald Gerbersloh, westlich von Liebenstein, und in dem Wald Bahnholz, östlich von Gemmrigheim.

Gräber aus einer spätern Zeit, welche schon in den natürlichen Boden eingegraben und häufig mit Steinplatten umgeben sind, entdeckte man östlich von Bietigheim in der Nähe des Forstwaldes, wo neuerlich bei der Anlage der Eisenbahn reihenweise angelegte Gräber aufgefunden wurden, in denen sich außer den menschlichen Skeletten, verschiedene Waffen, Gefäße und zum Theil werthvolle Schmuckgegenstände befanden. An der Straße von Bönnigheim nach Erligheim wurden ebenfalls reihenweise angelegte Steingräber aufgefunden, welche übrigens weder Waffen noch andere Gegenstände enthielten. Zwischen Lauffen und Nordheim fand man Reihengräber mit alten Waffen etc.; auf ähnliche Gräber stieß man beim Kellergraben in Hessigheim. Bei der Anlage der Straße von Kaltenwesten nach Gemmrigheim fanden sich Gräber mit Skeletten, Bronzeringen und alten Waffen. Im Jahr 1846

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0089.jpg&oldid=- (Version vom 6.2.2020)