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wurde, und ein südöstlich von Bietigheim bei dem Brandholz gelegener See, der längst trocken gelegt und in Wiesengrund verwandelt wurde.

In Orten, die nicht unmittelbar an Flüssen und Bächen liegen, sind für den Fall der Feuersgefahr Wetten angelegt.

3. Naturschönheiten.

Obgleich der Bezirk nicht zu den hochgelegenen gehört, sondern strenggenommen ein mit Höhenzügen umschlossenes – von mehreren Thälern tiefdurchfurchtes Flachland bildet, so ist derselbe doch reich an Punkten, die freundliche Aussichten über das fruchtbare, segenreiche Flachland, so wie in das anmuthige, mit Rebengeländen prangende Neckarthal und dessen Nebenthäler gestatten. Die Höhenzüge des bewaldeten Strombergs, des rebenreichen Heuchelbergs, der Löwensteiner Berge, des Welzheimer- und des Schurwaldes, wie die des Schönbuchs, bilden die Hintergründe dieser Landschaften und senden ihre mit Burgen und Schlössern gezierten Ausläufer und Vorberge öfters weit gestreckt in dieselben hinein. Durch die Lücke zwischen dem Heuchelberg und den Ausläufern der Löwensteiner Berge sind die fernen blauen Berge des Odenwaldes mit dem über sie hervorragenden, kegelförmigen Katzenbuckel sichtbar, und auf höheren Punkten erblickt das Auge in der Richtung gegen Süden und Südosten noch die felsenbekränzten Stirnen der schwäbischen Alp.

Von den vielen für Fernsichten günstigen Standpunkten sind besonders hervorzuheben, der Schöneberg bei Freudenthal, der Vogelsang westlich von Erligheim, die Ausläufer des Michelsbergs[1] westlich von Bönnigheim, die Höhe zwischen Schotzach und Ilsfeld, der Thurm zu Kaltenwesten, die Ottmarsheimer Kelter, der Holderbrunnen oder die sogenannte Burg westlich von Klein-Ingersheim. Weniger ausgedehnt, übrigens äußerst freundlich und ansprechend sind die Aussichten auf dem Thurm zu Groß-Ingersheim, auf dem Schloß zu Klein-Ingersheim, auf den Höhen bei Besigheim, auf dem Schloß Hohenstein, auf dem alten Thurm, welcher auf der Felseninsel zu Lauffen steht, auf dem Lugberg und auf dem Eberstein oder Fürstenstand bei Bietigheim.

Eine besondere Naturmerkwürdigkeit und Schönheit ist der unfern Besigheim rechts des Neckars auf Hessigheimer Markung gelegene sogenannte Felsengarten, ein Felsenkranz, der sich oben an der vorzüglichen Weinberghalde Wurmberg, über dem Weg von Besigheim nach


  1. Die Kuppe des Michelsberg, von der man die schönste Aussicht in der weiten Umgegend genießt, fällt nicht mehr in den Oberamtsbezirk.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0015.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)