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Abt und Convent dem Grafen Friedrich und dem Pfarr-Rektor Berthold vorgetragene Bitte bestätigte dies Bischof Burkard von Constanz am 14. Juli 1397. Am 15. September 1403 stiftete Graf Friedrich für seinen kaum verstorbenen Sohn, sich selbst, seine Gattin Verena und ihrer aller Vorfahren einen mit zwei Priestern zu feiernden Jahrestag in die Kapelle (Monum. Zolleran. 1, 327, 333, 374).

Noch im J. 1406 befanden sich „Brüder“ allhier, welche am 11. August d. J. Wiesen mit dem Kloster Stetten unter Hohenzollern vertauschten, allein bereits den 24. April 1408 erhielten „Priorin und Konventfrauen zu Wannenthal St. Augustins Korfrauen“ eine Waldung bei Wannenthal zu Lehen von dem genannten Kloster, mit welchem sie auch den 24. Juni 1431 einen Tausch von Wald und Egerten gegen Äcker vornahmen. Mit Rücksicht auf diesen Wechsel der Personen versprach die Gräfin Henriette von Württemberg in ihrem und ihrer Söhne, der Grafen Ludwig und Ulrich, Namen den 3. Januar 1421, daß sie die Schwestern bei der Gnade und Freiheit lassen wollen, welche die Brüder von Grafen Friedrich sel. von Zollern erhalten haben. Doch scheinen die weiblichen Insaßen der alten Einsiedelei hinsichtlich der Wahl des Ordens Anfangs geschwankt zu haben, denn den 6. September 1426 gestattete Bischof Otto von Constanz Lucien und den anderen Schwestern der Zelle, welche mit der Kirche St. Johannes des Täufers in Wannenthal, einer Filiale der Pfarrkirche zu Dürrwangen, verbunden sei, auf ihre Bitte statt der bisher von ihnen befolgten 3. Regel des h. Franziscus sich dem Orden der Regularcanoniker des h. Augustin anzuschließen, unterstellte sie dem Probst und Convent von Beuron und bestimmte, daß die Zahl der Schwestern 13 nicht überschreiten solle. (Petr. a. a. O. 857), Anordnungen, welche der Kardinallegat Julian am 1. Juli 1454 zu Basel bestätigte.

Von der weiteren Geschichte dieses stets unbedeutend gebliebenen Klosters ist nur wenig bekannt, es unterlag zuletzt dem Reformationseifer Herzog Ulrichs von Württemberg. Derselbe ließ im Jahr 1544 in Gegenwart der drei noch im Kloster befindlichen Frauen Elisabeth von Ow, Anna Frey von Rottenburg und Veronika Schweiker von Sulz durch den Keller zu Balingen des Klosters Gerechtigkeit, Zinsen, Gülten, Nutzungen u. s. w. renoviren und beschreiben. Dieser Aufnahme zufolge gehörte Unterwannenthal, wie das Kloster im Gegensatz zu dem oben

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 535. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0535.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)