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seiner Tochter Katharina seinen hiesigen Zehnten je zur Hälfte. Kloster Wannenthal erscheint im J. 1414 hier zehentberechtigt (Württ. Jahrbücher 1838, 207), kaufte den 24. Oktober 1420 von Betha Folmarin, obigen Heinrichs Witwe, 10 Schill. Hllr. Gülten aus deren hiesigen Laienzehnten um 10 Pfd. Hllr., den 14. März 1425 von Bet Nes zu Pfullendorf Zehntantheile um 42 Pfd. Hllr. und erhielt von der letzteren am 28. Sept. 1425 einen Verzicht auf den Theil des Zehnten, welcher ihrer Tochter Grethe, Klosterfrau zu Wannenthal, erblich zugefallen war. Kloster Heiligkreuzthal verkaufte den 18. April 1444 ein hiesiges Gut um 65 Pfd. Hllr. an Peter Berner hier. Kloster Beuron wird im J. 1518 mit einem von vier Meiern bebauten hiesigen Hofe erwähnt.[1] Kloster Stein am Rhein verkaufte den 17. Sept. 1562 seine eigenen und Erblehen-Güter dahier und zu Meßstetten und daraus 8 Pfd. 4 Schill. 5 Hllr. Geld, 10 Mltr. 21/3 Viertel Korn- und Haber-Gülten, 8 junge Hühner und 120 Eier, einen eigenen Hof zu Hausen am Thann gelegen, sowie 57 eigene Leute im Balinger Amt, wohl schon althergebrachten Besitz, um 778 fl. 141/2 kr. an Herzog Christoph von Württemberg. – Endlich veräußerten Gutha von Hornstein Witwe Heinrichs von Hornstein (hohenzollerischen OA. Sigmaringen) geb. von Echterdingen und ihr Sohn Konrad, beziehungsweise Hans von Hornstein mit seinem Sohne Konrad und seinen Töchtern, den 24. Juni und 30. Nov. 1354 für 40, beziehungsweise 39 Pfd. 5 Schill. Hllr. je 1/3 ihres hiesigen Guts.

Am 27. Dezember 1466 bestätigte Graf Eberhard von Württemberg als Kastvogt und Patron der Kirche zu Benzingen (hohenzoll. OA. Gammertingen) einen Vertrag der Gemeinden Winterlingen und Benzingen, wornach die Äcker in beider Mark, welche bisher an die andere Gemeinde zehntpflichtig waren, es jetzt an die betreffende eigene Gemeinde sein sollten (Dokbuch. des Spitals zu Ebingen).

Nach Röders öfters erwähntem Lexikon von Schwaben zählte der Ort 1453 Seelen. – Er soll im 30jährigen Krieg zerstört worden sein.

Was die kirchlichen Verhältnisse betrifft, so war Winterlingen seit alter Zeit ein Filial von Ebingen, es wird daher im Constanzer Zehntbuch vom J. 1275 nicht erwähnt, wohl aber wird im J. 1402 einer hiesigen Heiligenpflege, im J. 1422 eines Kaplans des oberen Altars dahier gedacht. Im J. 1456 stifteten die gemeine Bauerschaft zu Winterlingen und der Menger Bürger Konrad Engenrich samt seiner Hausfrau Adelheid Mennin mit Hilfe sonstiger Leute und mit Einwilligung Endris Töbris von Bach, Kaplans und bestätigten Verwesers der Kirche, einen Altar und eine Frühmesse allhier zu Ehren Unser l. Frauen,


  1. Vergl. auch Alemannia 8, 194.
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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 529. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0529.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)