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Markung Oberhausen (OA. Rottweil) in der Weise zusammen, daß Winzlau vielleicht der nördlichen Häusergruppe von Oberhausen, der Unnothhof dem Locherhof entsprochen hat. Demgemäß fällt Winzeln außerhalb der Grenzen der Markung Thieringen und des Oberamts Balingen, und ist auch die Geschichte des Hofes Winzlau bereits in der Beschreibung des Oberamts Rottweil S. 427 dargestellt worden, doch kann hier nachträglich, insbesondere zur Familie der Herrn von Winzeln, noch folgendes bemerkt werden. – Die freien Herren von Winzeln, welche ohne Zweifel auf der a. a. O. genannten zwischen Oberhausen und dem Locherhof gelegenen, heutzutage kaum noch in Trümmern erhaltenen Burg Wenzelstein ihren Sitz hatten, waren ein Dynastengeschlecht, welches wahrscheinlich zur Sippschaft Hezelos und Hessos der Stifter von St. Georgen, der Freien von Entringen und des zollerischen Hauses selbst gehörte. Das älteste bekannte Glied der Familie ist Landoldus de Winzelun im März 1050 Zeuge des Zürichgrafen Eberhard vorgreifend gewöhnlich von Nellenburg genannt (Quellen zur Schweizer. Geschichte 3, 7). Noch dieselbe Person, wahrscheinlicher aber sein Nachkomme, ist Landoldus de Winzila. zugleich mit einem Hugo von Ehestetten, vielleicht seinem Sohne (vergl. oben S. 356), im J. 1084 zu Irslingen Zeuge der oben genannten Stifter St. Georgens. Bald darauf, in den Jahren 1094 und 1095 erscheinen zur Familie gehörig: Landold und sein Sohn Hugo, sowie des ersteren Schwiegersohn Hartmann von Thalhausen als reich begütert zu Ehestetten, Dürrwangen und Stockenhausen und als Schenker solcher Güter an das Kloster St. Georgen (s. S. 356). Ferner noch vor Schluß des Jahrhunderts Landoldus de Winzilun als Zeuge bei der Gründung des Klosters Alpirsbach (Wirt. Urkb. 1, 316. 364); im J. 1192 und 1194 Landolfus, Landoldus de Winzelun, Wincelun, desgl. Diethelms, Abts von Reichenau und Bischofs von Constanz (Monum. Zolleran. 1, 19. Zeitschr. f. Gesch. d. Oberrheins 28, 166); den 11. April 1195 dominus Landoldus de Wincelun desgl. Herzog Konrads von Schwaben und zwar zwischen den beiden Grafen Friedrich von Hohenberg und von Zollern aufgeführt (Wirt. Urkb. 2, 310); den 17. Mai 1196 Landolfus de Winzinlon desgl. K. Heinrichs VI. (Monum. Zolleran. 1, 23); um dieselbe Zeit nobilis vir Landolfus de Wincilun in einer Kl. Salemer Urkunde (Zeitschr. für Gesch. d. Oberrheins 31, 66). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erscheinen Hugo nobilis

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 503. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0503.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)