Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Parzellen:

a. Neuweiler. Hof am Anfang einer Schlucht, aus der ein Quellbach der Starzel kommt, 1 Stunde vom Ort nahe der hohenzollerischen Grenze. Eine neue Straße führt durch die Schlucht ins Killerthal.
b. Weilerthalmühle. Mühle an dem genannten Quellbach; fast ganz an der Landesgrenze.

Der Name des Orts, welcher früher Dagoluinga, Tagelfingen, Taulfingen, Talfingen, Taluingen u. s. w. geschrieben wurde, ist von dem, auch zu Eigennamen wie Dagolf, Tagolf, vielfach verwandten Stamme dag, abzuleiten (Förstemann, a. a. O. 1, 324. 2, 440 ff.).

Er wird das erste Mal im J. 793 durch Besitz genannt, welchen das Kloster St. Gallen hier von der gottfriedischen Familie erwarb (S. 338) und auch noch später, im Beginn des 13. Jahrhunderts, erscheint das genannte Kloster hier begütert.

Der Ort selbst wird höchst wahrscheinlich bereits im J. 1113 als in Graf Friedrichs von Zollern Grafschaft gelegen aufgeführt (vergl. S. 339) und stund auch der zollerischen Familie eigenthümlich zu. Den 24. Januar 1396 jedoch trug Graf Friedrich genannt Mülli dem Bischof Burkhard von Constanz und dem dortigen Stifte, zum Danke dafür, daß ihm der Verkauf der Burg Brunnen und Stadt Mühlheim mit Zugehörungen, Constanzer Lehen seines Hauses, gestattet worden war (Oberamtsbeschr. Tuttlingen 379), sein Dorf Talfingen, ein rechtes freies Eigen, zu Lehen auf und den 3. November 1403 verkaufte er es mit der Herrschaft Schalksburg an Württemberg (S. 279) ohne daß dieses Lehensverbands noch Erwähnung geschähe.

Was sonstigen unbedeutenderen und vorübergehenden Besitz am Orte betrifft, so übergab z. B. Ulrich Stortzing, Bürger zu Ebingen, mit Einwilligung seiner Frau und seines Sohns den 6. Dez. 1365 seiner Tochter, Schwester Greten, sein eigen Gut dahier, Megenhainsgut genannt, als Aussteuer bei ihrer Aufnahme in das Kloster Margrethausen, so daß dasselbe volles Eigenthum des Klosters werden sollte, stiftete Pfaff Wildmann von Weilersburg im Jahr 1382 mit hiesigem Besitze eine ewige Messe in die Kapelle zu Ebingen (S. 351) und verkaufte Wolf von Rosenfeld, Eberhards Sohn, den 30. April 1445 seine Güter, Gülten und Zinsen allhier um 122 fl. an die hiesige Heiligenpflege.

Nach Röders öfters genanntem Lexikon von Schwaben zählte der Ort 1108 Seelen.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 494. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0494.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)