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des Grafen Mangold von Rohrdorf vorkommt (Zeitschr. f. Gesch. d. Oberrheins 31, 73), auf unser Ostdorf zu beziehen ist, so gehört jedenfalls hierher der frater Bertoldus de Ostorf den 1. April 1246 Zeuge des Hugo von Werstein (Monum. Hohenb. 16).

Die frühesten Besitzer dahier sind als die Nachkommen des bertholdischen Geschlechts die Herzoge von Teck. Den 27. März 1287 verpfändete Herzog Konrad von Teck dem Kloster Wald für 37 Pfd. Hllr. seine Gülten zu Osdorf im Jahresbetrag von 15 Pfd. Hllr. und 10 Mltr. Spelts und 2 Mltr. Haber jährlich von dem Kelnhof daselbst (Archiv des Klosters Wald). Allein bereits den 24. März 1302 verkauften seine Söhne, die Gebrüder Herzoge Simon und Konrad, mit Einwilligung ihres Bruders Herzogs Ludwig von Teck, Kirchherrn zu Owen, ihre eigenen Leute und Güter, sowie alle ihre Rechte zu Ostorffe, ausgenommen allein den Kirchensatz, zugleich mit 15 Mltr. Kernen Vogtrechts von der Kirche und Vogtrechten zu Leidringen, Bickelsberg und Isingen (OA. Sulz) u. s. w. um 560 Pfd. Hllr. an ihren Dienstmann Ritter Reinher von Rüti auf Wiederlösung innerhalb 4 Jahren. Die letztere erfolgte wohl nicht und ohne Zweifel zum Theil wenigstens als mittelbare Rechtsnachfolger der Rüti erscheinen die Gebrüder Burkhard und Renhard von Ehingen zu Entringen, welche den 27. August 1347 an die Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg den ihnen von Walther dem Schenken (von Andeck) sel. zu Erbe angefallenen Hof mit 8 Mltr. Vesen, 60 Eiern und 3 Hühnern jährlicher Gült, sowie ihre Leute und Güter mit allen Rechten und Zugehörden in dem Dorfe Ostdorf, Leute und Güter zu Rosenfeld, Leidringen, Böhringen, Gößlingen, gleichfalls von Walther herrührenden Besitz, um 120 Pfd. Hllr. verkauften (St.A.). Wie Württemberg die weiteren Theile des Orts erwarb, ist nicht bekannt, doch mag dieses auch bald geschehen sein. Im J. 1461 war das Dorf jedenfalls württembergisch, denn in diesem Jahre wurde es mit Balingen und anderen Orten der Gegend von Graf Ulrich dem Vielgeliebten an Wolf von Bubenhofen verpfändet, kam jedoch nach einigen Jahren an den Grafen zurück (S. 283).

Unbedeutenden oder vorübergehenden Besitz am Orte betreffend kann folgendes bemerkt werden: Hiesige Gülten erscheinen seit den 1360er Jahren, der Schappelshof seit dem Anfange des 15. Jahrhunderts als von Württemberg herrührende Lehen verschiedener Familien,

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 476. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0476.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)