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wohlwollend und Burkhard insbesondere bestätigte den 3. Sept. 1372 alle die Freiheiten, welche sein Vater und seine Großmutter dem Kloster verliehen, sowie die seit Stiftung des Klosters geschehene Vermehrung der Schwestern. Außer Mitgliedern dieser Familie werden in einem alten Anniversarienbuch des Klosters, ohne Zweifel zum Theil wenigstens als dereinstige Gutthäter desselben, unter anderen noch folgende aufgeführt: „meine Frau die Königin von Ungarn“ (ohne Zweifel Agnes, Tochter des deutschen Königs Albrechts I., Gemahlin K. Andreas III. von Ungarn † 1364), Graf Friedrich von Zollern (ohne Zweifel der alte Ritter von Zollern-Schalksburg, † um 1379) und seine Söhne, „meine Frau von Schlüsselberg“, (wohl Sophie von Schlüsselberg, Gemahlin des eben genannten Grafen Friedrich [vergl. oben S. 215]), Frau Sophie von Veringen von Rechberg (wohl die Tochter des im J. 1366 gestorbenen Grafen Heinrich von Veringen, Gemahlin Wilhelms von Rechberg), „die alte von Veringen“, Graf Rudolf von Hohenberg (wohl III., † 1389), Frau Ursula von Pfirt (Gem. des im J. 1354 verstorbenen Grafen Hugo I. von Hohenberg), Frau Margarethe von Nassau (Gem. Gr. Rudolfs II. von Hohenberg † 1370 (vergl. Mon. Hohenb. 503), Frau Anna Herzogin von Teck (es gibt im 14. Jahrhundert mehrere Frauen dieses Namens in der teckischen Familie), Markward von Bubenhofen und seine Frau Anna, mit deren Eltern Benz Kechler und Anna Schenkin, Hans von Bodman der alte, Elsbeth die Truchseßin von Meßkirch und ihre Tochter Anna von Zimmern, Margarethe von Urnburg, Heinrich von Schalksburg Sohn und Vater u. s. w.

Päbstliche oder kaiserliche Privilegien, welche speziell für dieses Kloster ertheilt worden wären, sind keine bekannt, doch soll das Archiv desselben im 30jährigen Krieg stark geschädigt worden sein. Von Verbrüderungen sind zu erwähnen solche mit dem Karmeliterorden (seit 23. August 1479), dem Kloster der regulirten Chorherren auf dem St. Bernhardsberg in Wallis (2. März 1734), dem Augustinerorden der schwäbischen und rheinischen Provinz (29. Oktober 1734).

Die Beziehungen des Klosters zu der thierbergischen Familie gestalteten sich übrigens namentlich am Ende des 15. und im Anfange des 16. Jahrhunderts zu Zeiten Melchiors und seines Sohnes Hans Konrad von Thierberg nicht immer freundlich und es gab mehrere Jahrzehnte hindurch lebhafte Streitigkeiten. Schon längere Zeit her hatte sich nemlich die Klause in das Burgrecht

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 441. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0441.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)