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Ihr Todestag ist nicht bekannt, es folgte aber nach ihrem Ableben der schon genannte Wolfgang Friedrich Schenk von Stauffenberg († 19. Oktober 1676), kaiserlicher Rath und Ritterrath der Reichsritterschaft Kantons Neckarschwarzwald, dessen Familie auf der nur noch in einigen Mauerresten erhaltenen Burg Stauffenberg, 1 Stunde von Hechingen in der Nähe des Schlosses Lindich ihren Stammsitz hatte, zur Zeit des Untergangs der Hohenstaufen zu den gräflich zollerischen Ministerialen gehört zu haben scheint und später zur Reichsritterschaft zählte.[1] Er war ein Glied derjenigen Linie dieses Hauses, welche sich nach Wilflingen (OA. Riedlingen) nannte und nunmehr wieder in zwei Speziallinien theilte, in die von ihm abstammende Lautlinger und die von Johann Wilhelms drittem Sohne, Johann Jakob, ausgehende Rißtisser Linie (der erste Sohn Joh. Wilhelms war schon vor dem Vater gestorben). Die fünf Söhne des Begründers der Lautlinger Linie, Johann Wilhelm, Johann Wernher, Johann Albrecht, Johann Franz und Johann Friedrich wurden gleichzeitig mit der Amerdinger Linie des Hauses den 20. Januar 1698 von Kaiser Leopold I. in den Reichsfreiherrnstand erhoben. Sie machten im J. 1696 in Folge des Ablebens des letzten männlichen Glieds der Familie von Werdnau, des Reichsritterschaftsdirektors Johann Georg von Werdnau, eines Bruders von ihrer Mutter Anna Barbara, eine weitere beträchtliche Erbschaft (so unter anderem: die Herrschaft Baisingen und das Gut Werdnau als Prälegat des ersten Bruders, die Güter Dissen und Dettlingen mit dem Heidenhof, Neuweyher zu Affenthal u. s. w.) und erkauften in den Jahren 1697 und 1698 die Herrschaft Geislingen (s. oben S. 400), endlich aber erhielten sie nach dem Erlöschen der Rißtisser Linie mit dem am


  1. Zu der oben S. 395 genannten Geschichte der Schenken von Stauffenberg kann für die älteste Zeit noch folgendes beigefügt werden: der späterer Tradition zufolge im J. 1144 in K. Konrads Kreuzheer befindliche Heinrich von Stauffenberg findet vielleicht einen geschichtlich begründeten Anhaltspunkt in dem militaris homo libertate nobilis Heinricus nomine de Stouphenberg, welcher an Pfingsten 1132 Mönch im Kloster St. Georgen wurde (Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 9, 222; wenn hier von einem Staufenberg bei Lautlingen die Rede ist, so beruht das wohl auf Verwechselung mit obiger Burg); ein Hugo pincerna de Stovfenberg erscheint in der oben (S. 379) genannten Urkunde vom J. 1266 als Zeuge; dagegen gehören ohne Zweifel nicht zu diesem Geschlechte die im Codex Hirsaugiensis ums J. 1100 als Beschenker des Klosters Hirsau genannten Burckardus et Bertholdus de Stoufenberg.
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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 430. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0430.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)