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Der Name des Orts, welcher auf einen bisher nicht aufgefundenen Eigennamen Arzo (vom Stamme ard?) hinweisen dürfte (Förstemann, a. a. O. 2, 108), wird zuerst erwähnt, als derjenige einer hier ansäßigen, adeligen Familie, ohne Zweifel gräflich zollern-hohenbergischer Dienstmannen. Als Glieder derselben kommen vor: Wernherus de Arcingin, Erzingen im J. 1225 Zeuge Graf Alberts I. von Hohenberg (Wirt. Urkb. 3, 160), den 1. April 1246 zugleich wie der frater Burchardus de Arzingen desgl. des Edeln Hugo von Werstein (Monum. Hohenb. 17); Heinricus miles de Erchingen (wobei wohl ch falsch gelesen für cz) desgleichen im J. 1266 des Edeln Egelwart Docceller in einer Kl. Kirchberger Urkunde; Rudolf und Heinrich v. E. im Jahre 1290 gräflich zollerische Lehensinhaber von Gütern zu Täbingen (Oberamtsbeschr. Rottweil 533)[1].

Im J. 1341 erscheint H. Böcklen als, wahrscheinlich zollerischer, Vogt zu Ärzingen (Schmid, Hohb. 219 Anm. 2), den 3. Nov. 1403 aber kam Arczingen mit der zollerischen Herrschaft Schalksburg an Württemberg. (S. 279, vergl. auch S. 283.)

Nach Röders öfters erwähntem Lexikon von Schwaben zählte der Ort 440 Seelen.

Im März 1568 trafen Vogt und Gericht mit der ganzen Maierschaft „eine sehr nützliche Ordnung des Flecken Erzingen, wie ein jedweder ohne merklichen Schaden der Güter möge mit Mist, Garben und Holz fahren“. Den 2. Dezember 1573 verglichen sich die Gemeinde Erzingen und Hans v. Stotzingen zu Dellmensingen als Eigenthumsherr zu Dotternhausen und Roßwangen wegen des Jochhabers, welchen die Erzinger Maier von jedem Paar Stiere oder Joch Ochsen an die Eigenthumsherrn der genannten Orte seit alter Zeit zu entrichten hatten (Balinger Vertragsbuch), den 16. August 1605 die Gemeinden Erzingen und Dormettingen wegen etlicher Bannmarken, sowie eines gemeinen Triebs, Weidgangs und Brunnens auf dem Allmandfeld in Erzinger Zwingen und Bännen, die gemeine Halden genannt; den 28. Juni 1609 entschieden Untervogt, Bürgermeister und Gericht zu Balingen einen Streit zwischen den Gemeinden Erzingen und Endingen wegen eines Bahngrabens (St.A.). – (Über den Schwengershof vergl. S. 362).


  1. Wohl nicht auf dieses Erzingen ist zu beziehen der Simon v. E. des J. 1486, welcher in der Geschichte des Hauses Geroldseck Urkk. 231 genannt wird.
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 379. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0379.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)