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Die 4 Flecken Geislingen, Ostdorf, Owingen (zoller. OA. Hechingen) und Erlaheim verglichen sich den 7. Juni 1558 wegen der Bannmark, Viehtriebs und Weidgangs zwischen der von Geislingen Witthau und dem Pfarnberg (St.A.). 1

Was die kirchlichen Verhältnisse betrifft, so war Erlaheim zuerst Filial der Rottweiler Johanniterordenspfarrei Isingen (OA. Sulz) und verglich Graf Rudolf IV. von Hohenberg am 24. (17.?) März 1394 die genannte Kommende, beziehungsweise den Kommende-Laienpfarrer zu Isingen mit der Gemeinde Erlaheim wegen der Verpflichtungen des Pfarrers für Erlaheim, insbesondere derjenigen, wöchentlich eine Messe in der dortigen Kirche zu lesen. (Abschrift der Urkunde in der Ortsregistratur zu Erlaheim). Im Einklang hiemit steht es, wenn die bereits erwähnte truchseßische Erneuerung vom J. 1581 folgenden Eintrag hat: „mein gnediger Herr hat zue Erlheim die Collatur nicht (sonder Johannitercomentherr zue Rothweil) zu verleihen, auch ein Priester, der Erlheim nach aller Notturfft mit der Kürchen versehen soll, nach billichen Dingen zu besolden. Ihre Gnaden haben aber die Castvogtei des heiligen St. Sylvesters mit aller desselben anhangenden und zugehörigen rechten und gerechtigkeiten ainig und allein.“ Als in Isingen die Reformation eingeführt wurde, blieb das im Katholicismus verharrende Erlaheim zunächst ohne Seelsorger. Weder in Binsdorf (OA. Sulz) noch in Geislingen, noch in Gruol (hohenzoller. OA. Haigerloch), wohin sich die Erlaheimer gewandt, sollen sie zunächst Zulassung zur kirchlichen Gemeinschaft erhalten haben, weshalb sie beschlossen, auch zur Reformation überzutreten. Sie sollen bereits im Begriff gewesen sein, in festlichem Zug sich zur Isinger Kirche zu begeben, als sie von Binsdorfern auf dem Felde gesehen worden, daraufhin seien die letzteren eiligst heimgelaufen, haben zusammenläuten lassen, die Binsdorfer seien mit Kreuz und Fahne den Erlaheimern entgegen gezogen und haben sie in ihre Kirche geführt. Wo beide Gemeinden zusammen gekommen, seien die drei noch jetzt stehenden Kreuze errichtet worden. (Gef. Mittheilung des Herrn Pfarrers Schöttle in Erlaheim.) Wie viel Antheil an dieser Geschichte die Sage auch haben mag, jedenfalls hielt sich Erlaheim kirchlich zunächst an Binsdorf, bis der Constanzer Bischof auf diesfallsiges Ansuchen unterm 17. Juni 1718 gestattete, daß es von dem Kaplan in Binsdorf alternative, an Sonn- und Festtagen binando pastorirt werde. Unter dem 11.–15. Juni 1811 wurde durch kgl. Dekret die

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 375. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0375.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)