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verliehenen Allmanden ertragen gegen 600 M. Auch Farrenwiesen besitzt die Gemeinde. Die Pferdezucht ist schwach; die Stuten werden meist von Privatbeschälern belegt; auch die Pferdehaltung ist nicht von Belang. Dagegen ist die Viehzucht in gutem Stand: Simmenthaler Kreuzung, wovon die Gemeinde drei Farren hält. Stallfütterung ist allgemein, Mastung findet selten statt. Schafzucht wird gegenwärtig von 2 Ortsschäfern getrieben: 170–200 St. englische Bastarde. Doch wird nicht im Orte überwintert. Der Verkauf der Wolle geht nach Sulz und Tuttlingen, der Abstoß der Schafe in die Schweiz und nach Frankreich. Die Schweinezucht ist bedeutend (halbenglische Race); es waren schon 30–40 Mutterschweine hier; auch werden noch Ferkel von außen bezogen, indem die Mastung, besonders zum Verkauf, umfassend ist. Ziegen- und Geflügelzucht ist nicht von Belang, die Bienenzucht im Abnehmen; etwas Wachs und Honig wird abgesetzt.

Stiftungen sind folgende vorhanden:

1. die Kirchenstiftung zu St. Sylvester aus dem Jahre 1620, jetzt 4000 M. betragend;
2. Die Schatz’sche Schulstiftung von 1806, beträgt jetzt 1900 M.;
3. der Schulfonds, 1500 M.

Der Ort wurde früher meist Erlhain, auch Erlan, Erlach u. s. w. geschrieben und ist sein Name von dem Baum „Erle“ abzuleiten. Er bildete mit dem nahe gelegenen Hofe Bronnhaupten (Gem. Erzingen) und einigen Orten der Oberämter Rottweil und Spaichingen einen Bestandtheil der nach der Burg Kallenberg (bad. BA. Meßkirch) genannten kleinen Herrschaft der Grafen von Hohenberg und theilte deren Schicksal. Wird auch des Orts und des Hofes nicht ausdrücklich gedacht, als genannte Herrschaft den 26. Okt. 1381 von Graf Rudolf (III.) von Hohenberg an den Herzog Leopold den Frommen von Österreich verpfändet wurde und im Sommer 1384 wieder in Rudolfs lebenslängliche Nutznießung zurückkam, so werden dagegen Erlhain und Prunnhoupten, „der Hof, das auch etwenne ein Dorf gewesen ist“, wirklich aufgeführt, als Graf Rudolf den 15. August 1388 die Herrschaft an die Grafen Rudolf von Sulz, Vater und Sohn, verpfändete und einer nunmehr erloschenen Verpfändung an die Familie von Bubenhofen gedachte. Aus letzterer befand sich Heinrich von Bubenhofen noch im Jahr

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 372. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0372.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)