Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Zu bemerken ist, daß der Umsatz in Wechseln nur einfach gerechnet und im Kassenumsatz nicht mit inbegriffen ist und der Baarumsatz die Baar-Einnahmen und -Ausgaben repräsentirt, sämmtliche Posten mit Weglassung der Pfennige.

Schließlich sei noch der von dem Gewerbeverein und der Gewerbebank im Jahre 1867 gemeinschaftlich gegründeten und von der letzteren abgesondert verwalteten Ortssparkasse gedacht, bei welcher seither durchschnittlich per Jahr 25–30.000 M., 1879 37.364 M. eingelegt wurden; der gegenwärtige Bestand derselben beziffert sich auf 131.685 Mark, in die sich 748 meist der arbeitenden Klasse angehörige Einleger theilen.

Ebingen ist aber nicht nur an und für sich eine sehr gewerbthätige Stadt mit ausgedehntem Verkehr, sondern gleichzeitig auch der Mittelpunkt der Gewerbthätigkeit der umliegenden Gemeinden, welche von diesem Mittelpunkt aus mit wenigen Ausnahmen ins Leben gerufen und groß gezogen worden ist und bis heute von da ihre Befruchtung empfängt. (Über das Einzelne in diesen Gemeinden siehe deren Ortsbeschreibung.)

Es gibt 21 Kaufleute und 12 Krämer.

Ein Frachtfuhrmann fährt noch nach Rottweil. Die Krämermärkte werden immer geringer, dagegen sind von den 8 Viehmärkten einige von Bedeutung.

Schildwirthschaften gibt es 24, Gassenwirthschaften 29; 22 Brauereien sind mit den Wirthschaften verbunden.

Mühlen sind im Ort 2, außerhalb (bei Ehestetten) 4; jene haben je 2 Mahlgänge und einen Gerbgang, diese je 4 Mahlgänge und einen Gerbgang.


Von öffentlichen Anstalten bestehen 9 Volksschulklassen, 4 Klassen für Latein- und Realschule, eine Kinderrettungsanstalt „Augustenhilfe“, eine Kleinkinderschule, gewerbliche Fortbildungsschule für Jünglinge und Mädchen mit eigenem Zeichenlehrer, ein Krankenhaus, Spital, Armenhaus.

Die Stiftungen sind bedeutend.

a. Die kirchliche Stiftung ist aus den früheren St. Martins-, Frauen-, Siechen-, Hospitals- und Stephanspflegen, sowie Einzelstiftungen kombinirt und beträgt jetzt 452.859 Mark. Die Zinsen dienen zur Erhaltung der beiden Kirchen, zu Kultkosten, Lehrerbesoldungen, der Rest wird an die Armenpflege abgeliefert. Dazu kommen ferner

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0335.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)