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Familie nicht selten urkundeten (vergl. z. B. Monum. Zolleran. 1, 94. 123. 124). Befand sich doch hier zugleich eine Burg, so daß die Grafen Friedrich, der alte Ritter und der junge, genannt Mülli, den 29. Januar 1377 der Stadt Rottweil versicherten, sie werden mit ihren Festen Schalksburg, Balingen und Mühlheim und allen ihren Leuten Frieden gegen sie halten (a. a. O. 232).

Zur Zeit der zollerischen Herrschaft taucht übrigens auch noch sonstiger, vereinzelter, insbesondere klösterlicher Besitz allhier auf und erscheint eine ortsadelige Familie, ohne Zweifel Ministerialen des Grafengeschlechts. In ersterer Hinsicht ist es zweifelhaft, ob der Mansus mit der großen Wiese zu „Balingen“, welchen Kloster Zwiefalten um die Mitte des 12. Jahrhunderts vom Kloster St. Blasien um 4 Pfd. Silbers kaufte, hieher zu beziehen, da die Lesart „Batilingin“ den Vorzug zu verdienen scheint (Monum. Germ. S. S. 10, 123), wohl aber treffen wir die Klöster St. Gallen und Kirchberg im 13. Jahrhundert hier begütert. Jenes befindet sich um den Beginn dieses Jahrhunderts im Besitz einer hiesigen Schupos, zu Gunsten des letzteren verzichteten im J. 1266 der Edle Egilwart, genannt Docceller, und den 21. Juli 1268 Ritter Albert von Werenwag auf Ansprüche an einen hiesigen Hof beziehungsweise hiesige Güter (Monum. Zolleran. 1, 86, vgl. auch 182; Monum. Hohenb. 31). Endlich erhielt Kloster Pfullingen den 19. April 1309 von Walther Schenk von Andeck die sonst nicht näher bekannte Mühle zu „Dietunstaige bei Balgingen“, in deren Besitz den 5. April 1320 der zollerische Mann Heinrich der Waibel von Frommern erscheint (vergl. unten Burgfelden); (Monum. Zolleran. 1, 122, 136).

Zu der ortsadeligen Familie der Herren von Balingen, welche bald in Rottweil zu bedeutenderem Ansehen sich erhoben, sind mit mehr oder weniger Sicherheit zu rechnen z. B.: Ritter Konrad von B. den 7. Juni 1225 und im J. 1235 Zeuge Gr. Eginos V. von Urach, derselbe als ehemaliger Burggraf von Zindelstein (bad. B.A. Donaueschingen) bezeichnet den 1. März 1239 desgleichen der Gräfin Adelheid von Freiburg, Eginos Gemahlin (Fürstenb. Urkb. 1, 127, 168, 181); E(berhard) u. Ber(thold) im J. 1258 desgleichen der Gebrüder von Lupfen bei der Verlegung des Klosters von Kenhausen nach Offenhausen (Neugart Cod. dipl. 1, 229); im J. 1280 Eberhard von B., Schultheiß zu Rottweil (v. Langen 346); Dorothea von B., die sog. „erste Stifterin des Spitals“ und Konrad von B. im J. 1314 Schenker beträchtlicher Güter zu Rottweil (Angstdorfer Mühle), Böhringen und Deißlingen an den Spital zu Rottweil, letzterer auch Gründer der St. Nikolauskapelle für diesen Spital und den 30. April 1314 von Graf Friedrich von Zollern, welcher ihn seinen Wirth nennt, um seiner getreuen Dienste willen mit seinen Erben in

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0278.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)