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im „Wäldle“ oberhalb des Häusle ebenfalls Reihengräber; weitere in Thailfingen, Unterdigisheim und Winterlingen, hier beim Wirthshaus zum Kreuz und sonst an einigen Stellen, beim Neubau von Häusern.


Mittelalterliches.

Von mittelalterlichen Burgen, deren es zahlreiche im Bezirke gab, sind nur einige der Beschreibung werth, so vor Allem die Trümmer der Schalksburg, von den übrigen haben sich nur noch die Gräben und Wälle und einige vom Waldwuchs dicht übersponnene Mauerbrocken erhalten.

Die Schalksburg, wie schon oben bemerkt wurde, durch ihre Lage und natürliche Gestaltung einzig fest in ihrer Art, bot sich zu einer Burg oder sagen wir lieber zu einer befestigten Stadt von selber dar, wie ja auch aus den ältesten Zeiten Überreste von Besiedlung (s. o.) auf ihr vorgefunden wurden. – Der sehr ausgedehnte Felsenklotz hängt nemlich nur durch einen ganz schmalen, nach beiden Seiten schauerlich jäh abfallenden Sattel mit dem übrigen Gebirge zusammen, und zwar ist dieser Sattel auf einer sehr langen Strecke so schmal, daß er nur einen mäßig breiten Weg, auf dem mit knapper Noth ein Fuhrwerk fahren konnte, zuließ. Bei genauerer Untersuchung sieht man, daß der Sattel noch künstlich an einigen Stellen verengert, abgeschrofft oder auch durch Mauerwerk gehalten wurde. – Hatte man diesen ungemein leicht zu vertheidigenden schwindelerregenden Weg hinter sich, so traf man da, wo der Berg breiter zu werden beginnt und ansteigt, auf eine furchtbare dreifache Verschanzung, die, weil sie meist in den Felsen gebrochen ist, großentheils heute noch besteht. Es sind nemlich drei sehr breite und tiefe in den Fels gehauene Gräben, deren Wände, da wo der Fels Lücken bot, durch Mauerwerk beglichen wurden; auf den Rückseiten der drei Gräben stiegen dann noch schirmende Mauern hoch empor, und zwar, da der Berg ansteigt, waren es drei übereinander emporragende Bollwerke. Am stärksten war und auch am besten erhalten ist dasjenige hinter dem dritten Graben, wo auch die natürliche Felsterrasse am höchsten hinansteigt und eines gewaltigen Sturmlaufes bedurfte, um erobert zu werden. Hier steht noch als einstiger Schutz des Thores der gegen 50 Fuß hohe aus 9 Fuß dicken Buckelquadermauern aufgeführte Rumpf eines viereckigen Thurmes. – Von dieser letzten Terrasse an liegt eine große,

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0251.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)