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Eier von Hühnern und Enten gehen auch über den Bezirk hinaus, indem Händler diese im Hausiren oder auf den Wochenmärkten aufkaufen und meist nach Stuttgart verführen.

h) Fischzucht wird im Bezirk rationell nicht getrieben. Forellen führen aber die Eyach, die Beera und die Schmiecha.


d. Jagd und Fischerei.

Die gegenwärtigen Jagdverhältnisse des Oberamtsbezirks gehören mit zu den ungünstigsten des Landes.

Mit Ausnahme des Hohenzollernschen Jagdgebiets, welches an der nordöstlichen Oberamts- und Landesgrenze hinlief und die Markungen Bitz ganz, Winterlingen bis auf einen kleinen Freipürschdistrikt um den Ort herum, Onstmettingen, Thailfingen, Truchtelfingen und Ebingen nur zum Theil umfaßte, und des Hohenbergschen Jagdgebiets an der südlichen Grenze des Oberamts, zu welchem die Markungen Ober- und Unter-Digisheim ganz und Theile der Markungen Thieringen, Hossingen, Meßstetten und Ebingen gehörten, war vor 1848 alles Andere Freipürschjagd. Schon vor 1848 war der Zustand der Jagd, wie überall, wo Freipürsch bestand, ein ungünstiger. Das für die Jagd so unheilvolle Jahr 1848 fegte noch, was Gutes an ihr war, hinweg und überlieferte der neueren Ära ein Heer von bäuerlichen Jagdliebhabern und die Sitte des Jagens mit hochbeinigen (sogenannten Wildboten-) Hunden. Dies sowie der Eigennutz, das bedeutende Aufschlagen der Wildbretpreise, der Mangel an jeglichem Jagdschutz, die Nichtbeachtung der Hege- und Schonzeiten, die Überhandnahme des Raubzeugs, die kleinen Jagddistrikte, die kurzen Pachtzeiten lassen eine Besserung des schlechten Zustandes der Jagd nicht aufkommen, wo sich nicht Freunde des edlen Waidwerks zur Pachtung und waidmännischen Behandlung eines größeren zusammenhängenden Jagdbezirks vereinigen, wie es da und dort in neuerer Zeit (Ebingen etc.) versucht worden ist.

Die Staatsjagd, die übrigens wegen ihrer geringen und zerstreuten Flächenausdehnung und der überall schlimmen Nachbarschaft kaum in Betracht kommen kann, wird gegenwärtig in Regie verwaltet und waidmännisch behandelt.

Längst verschwunden ist das Edelwild, aber auch das Reh ist zur Seltenheit geworden. Etwas reichlicher sind die Hasen, namentlich am Fuße der Alb in der Umgegend von Balingen, vertreten, wo auch das Rebhuhn und in einzelnen Jahrgängen

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)