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Die Bevölkerung des Bezirks ist ein kräftiger, ausdauernder und arbeitsamer Menschenschlag, einfach in seiner Lebensweise und genügsam in seiner Verköstigung. Die Hauptnahrung besteht in Kartoffeln, Sauerkraut, Brot, Milch und geräuchertem Schweinefleisch. Getrunken wird beinahe ausschließlich Bier, Most und Branntwein, nur selten und wenig Wein. Dabei befinden sich die Leute im Allgemeinen wohl, erfreuen sich durchschnittlich einer guten Gesundheit und erreichen vielfach ein hohes Alter. Die Männer sind kräftig und wohlgestaltet, nicht weniger auch die Frauen, unter welchen nicht selten schöne, oft edle Gesichtsbildung überrascht.

Was die Militärtüchtigkeit der Jugend anbelangt, so ergab eine Zusammenstellung aus den 12 Jahren von 1853 bis 1864[1], daß von 100 Pflichtigen

50,48 tüchtig,
44,53 wegen Gebrechen untüchtig,
03,59 unter dem Meß

waren und nimmt mit diesem Ergebnis Balingen in Bezug auf die Tüchtigkeit unter den 17 Oberämtern des Schwarzwaldkreises die 4te, unter sämmtlichen 64 Oberämtern des Landes die 26te Stelle ein.

Nach der Prozentzahl der unter dem Meß (5′ 5″) Gefundenen weisen im Schwarzwaldkreis 7, im ganzen Lande 29 Oberämter günstigere Verhältnisse auf als Balingen.

Rechnet man nach der Prozentzahl die Untüchtigen wegen Gebrechen, so haben im Schwarzwaldkreise nur 2 (Reutlingen und Nürtingen), im ganzen Lande 26 Oberämter günstigere Zahlen als Balingen.


  1. Dr. Klein, Mediz. Korrespondenzblatt. Jahrg. 1865.
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0105.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)