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Im Ganzen steht also der etwas geringeren Sterblichkeit des ersten Lebensjahrs in der Periode 1846/56 eine größere in den folgenden Altersklassen bis zum 20. beziehungsweise 45. Jahr gegenüber, was zum Theil aus der Zeit des allgemeinen Nothstandes der 1850er Jahre zu erklären ist, welcher eine Abnahme der Geburtenzahl verbunden mit größerer Sterblichkeit zur Folge hatte.

Die Prozentzahl der im ersten Lebensjahr gestorbenen Lebendgeborenen berechnet sich:

in
Württemberg
in der Bezirks-
gruppe des
Oberen Neckars
im Oberamt
Balingen
für die Periode 1812 bis 66 33,99 31,35 32,46
für die Periode 1871 bis 78 31,90 32,11 31,86
Die Prozentzahl der im 2–15.
Lebensjahr gestorb.
Lebendgeborenen betrug
von 1871–78
09,14 10,17 10,49

Die Kindersterblichkeit im ersten Lebensjahr ist somit im Oberamtsbezirk Balingen, wie sich schon für die Periode 1812 bis 66 herausgestellt hat, eine solche, welche etwas hinter dem Landesmittel zurückbleibt, und pro 1871/78 bleibt sie auch unter dem Mittel der Bezirksgruppe des Oberen Neckars. Dafür überschreitet in letzterer Periode die Sterblichkeit vom 2.–15. Lebensjahr sowohl das Landesmittel als das der Bezirksgruppe des Oberen Neckars.

Die Kindersterblichkeit im ersten Lebensjahr ist übrigens in den einzelnen Ortschaften des Oberamtsbezirks sehr verschieden, wie aus der Übersicht auf S. 96 u. 97 hervorgeht, welche die Bewegung der Bevölkerung in dem Zeitraum 1871/78 für alle einzelnen Gemeinden und für die Berg- und Thalorte besonders darstellt.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0094.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)