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der Straßen liegen Ammoniten, Nautilen und Gryphäen in solcher Menge, daß schon Rösler[1] p. 159 von denselben sagt, man könnte ganze Ladungen wegführen. Den obersten Deckel über dem Alpha bilden die ölreichen Kalke mit Pentacrinusstielen, die aber gleich dem Schneckensteine nur den Abraum bilden. Hiemit schließt Alpha ab und erhebt sich ein mächtiges Beta, das längs der Eyach als erste Stufe über der Alphafläche aufsteigt und kahle Berghalden schafft, in welche jeder Schlagregen frische Schründe einreißt. Die Unterabtheilungen von Beta verschwinden dem Auge, wenn sie auch dem Fachmann und dem Petrefaktengräber scharfgetrennte Glieder sind, es sind die Turnerithone mit der Pholadomyenbank, die Oxynotenschichte und die Raricostatenschichte, womit Beta aufhört, um dafür Gamma Platz zu machen.

2. Mittlerer schwarzer Jura γ und δ. Das erstere bildet wieder gleich Alpha eine Fläche, während das letztere die Treppe bildet. Die Gammaflächen sind durchweg unendlich kahl und steril, die Verwitterung des Schwefelkieses wirkt augenscheinlich giftig auf die Wurzeln der Pflanzen und nie zerfallen die Mergel zu einer zarten Krume. Die Spiriferenbank mit den Gryphäen bildet die unterste Lage im Anschluß an Beta und folgt dann der eigentliche Numismalenmergel mit tausend und abertausend Terebrateln und verkiesten Ammoniten. Weitere Ruhepunkte bietet die Basaltiformenbank mit den Belemnitentrümmern, wohl auch das „Schlachtfeld der Belemniten“ genannt, und zum Schluß die Davöibank, eine lichte Kalkbank mit innig verwachsenen Ammoniten aus der Familie der Lineaten. Hart auf der Davöiplatte stellt sich der erste Amalthee ein, der den Amaltheenthonen den Namen gibt und das Delta beginnt. Die Menge der Belemniten und Ammoniten auf dem kleinen Heuberg, Hurn und Galgenberg fiel schon Rösler auf, daß er sagt, man wandle meist auf solchen Steinen. Die obere Hälfte von Delta ist der Costatenmergel, mit welchem der mittlere Lias abschließt. Gleich darüber kommt die letzte Treppe und die letzte Platte des

3. oberen schwarzen Jura ε und ζ. Die über Hohlwege (Frommern) und Wasserrisse überhängenden Schiefer, die wohl viele Jahrzehnte der Verwitterung Widerstand leisten,


  1. M. Gottl. Fried. Rösler, Beiträge zur Naturgeschichte des Herzogth. Wirtemberg. Tübingen Cotta 1788.
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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0008.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)