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Ferkel (deutsche und halbenglische) bezieht man von außen und mästet sie für den eigenen Bedarf.

Von Geflügel werden hauptsächlich Hühner für den Hausbrauch gezogen.

Eine alte gepflasterte Steige führt von Alpirsbach nach Romishorn, von da soll die Straße, von der man ebenfalls noch Spuren des ehemaligen Pflasters findet, über Loßburg nach Dornstetten fortgeführt haben; ob diese Straße ursprünglich ein Werk der Römer ist, läßt sich nicht mehr entscheiden, obwohl der Ortsname Romishorn hiefür sprechen könnte.


Waldmössingen,
Gemeinde III. Kl. mit 852 Einw., wor. 11 Ev. – Kath. Pfarrei; die Ev. sind nach Fluorn eingepfarrt. Die Entfernung von der nordöstlich gelegenen Oberamtsstadt beträgt 2 Stunden.


Mitten auf der zwischen dem Neckar- und dem Schiltachthale sich erhebenden Hochfläche, in der ganz flachen Einsenkung des hier beginnenden Heimbachthales, liegt freundlich und gesund der sehr große schöne Ort, getheilt in drei Gruppen, in das eigentliche Dorf, südlich davon in den „Schlierbach“, und nordwestlich davon in „über der Bruck“. Die meist stattlichen Bauernhäuser, oft eigentliche Holzhäuser, haben schon den Schwarzwaldcharakter, sind theilweise noch mit weit vorstoßenden Schindel- oder Strohdächern gedeckt und an der Wetterseite verschindelt; sie liegen weit zerstreut und ganz unregelmäßig an den gewundenen, bald engen, bald breiten, reinlichen chaussirten und gekandelten Straßen. Fast rings um den Ort dehnen sich freundliche Wiesenflächen aus und ziehen sich zwischen den Häusern bis an die Straßen hinein. Hohe, neben den Wohnungen stehende Waldbäume trifft man hier weniger, als in anderen Dörfern der Umgegend. Eine schöne Fernsicht in das badische Land und an den Kniebis hat man von den „Kirschenen“ aus; Erdfälle kommen im Bühlerwald und im Heiligenhölzle vor.

Die dem h. Valentin geweihte Kirche steht, von dem alten ummauerten, mit schönen Grabsteinen geschmückten Friedhof umschlossen, auf einem kleinen Hügel im Westen des eigentlichen Dorfes. Sie bildet ein weites rechteckiges Schiff mit schmälerem Chore, an dessen Ostseite der massive Thurm sich erhebt, und stammt zum Theile noch aus romanischer Zeit, wie das aus Buntsandsteinquadern fein

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_323.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)