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in Donaueschingen.) Weitere hiesige Besitzungen kamen 1431 von Ulrichs von Trochtelfingen Wittwe an Zimmern.

Das Meiste übrigens war längst schon in Händen dieser Herren von Zimmern, in deren „unterer Herrschaft vorm Schwarzwald“ es ein Hauptort war (Zimmerische Chronik 1, 243.[WS 1]). Schloß und Dorf war 1312 der Frau Anna geb. Freiin von Falkenstein, Wittwe des 1289 verstorbenen Herrn Werner von Zimmern in Widums Weise verschrieben, als beide durch die Rottweiler niedergebrannt wurden (eb. 1, 162.[WS 2]). Auf dem Schloß starb die Wittwe Johann Werners von Zimmern, Katharina von Erbach, nach deren Ableben das ohnehin fast zerfallene Schloß ganz leer stund, zumal da es hieß, daß ein Gespenst darin spucke (Ruckgaber, Zimmern 205).

Die Erben des letzten Grafen von Zimmern, Wilhelm, verkauften am 10. Mai 1595 S. mit aller Gerechtigkeit, Obrigkeit und Zubehör, Kirchensatz, großem und kleinem Zehenten, an die Stadt Rottweil, welcher es schon 1495 durch Gottfried von Zimmern verpfändet gewesen war.

S. war ursprünglich Filial der Pfarrei Dunningen mit einer Caplanei, welche Johann von Zimmern 1432 in das Schloß stiftete (Zimmerische Chronik 1, 307[WS 3]). Im Anfang des 17. Jahrhunderts wurde es zur Pfarrei erhoben. Der Pfarrsatz kam mit der Stadt Rottweil 1802 an Württemberg und steht auch h. z. T. der Krone zu.

Begütert allhier war das Augustinerkloster Oberndorf und das Clarissinnenkloster Wittichen.


Sulgau,
Gemeinde III. Kl. mit 361 Einw., worunter 97 Kath. a. Sulgau, Pfarrdorf, 97 Einw. b. Aitenbach, Hof, 5 Einw. c. Beschenhof, Hof, 14 Einw. d. Feurenmoos, Haus, 4 Einw. e. Hinter-Sulgen, Weiler, 47 Einw. f. Löchle, Haus, 3 Einw. g. Lienberg, Weiler, 26 Einw. h. Sulgerberg, Weiler, 50 Einw. i. Unnoth, Hof, 9 Einw. k. Schönbronn, Pfarrweiler, 93 Einw. l. Säuen, Hof, 8 Einw. m. Teufen, Hof, 5 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Sulgen eingepfarrt. Die Entfernung des Orts von der nordöstlich gelegenen Oberamtsstadt beträgt nicht ganz 4 Stunden.


Der kleine Ort liegt weit zerstreut und malerisch am Rande der östlich vom Schramberger Thal sich erhebenden einsamen Hochebene, gerade am Beginn des westwärts gegen Schramberg hin ganz sanft einbrechenden Göttelbachthälchens. Seine schönen großen Schwarzwaldbauernhäuser haben noch Schindel- und Strohdächer, sind an den Wänden verschindelt und roth oder grau angestrichen. Große Linden,

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der zweiten verbesserten Auflage: Zimmerische Chronik 1, 255.
  2. In der zweiten verbesserten Auflage: Zimmerische Chronik 1, 172.
  3. In der zweiten verbesserten Auflage: Zimmerische Chronik 1, 321.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 312. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_312.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)