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Ulrich Hack von Oberndorf, 1422 die Besitzungen des Klosters Gengenbach.


Röthenbach.
Gemeinde III. Klasse mit 567 Einw., worunter 4 Kath. a. Röthenbach, Dorf, 490 Einw. b. Adelsberg, Haus, 7 Einw. c. Dieboldsberg, Hof, 21 Einw. d. Ehnesbach, Haus, 6 Einw. e. Krähenbad, Hof, 14 Einw. (f. Lehenwald, Hof, ist jetzt abgebrochen und unbewohnt.) g. Lochmühle, Hof, 5 Einw. h. Nollenberg, Hof, 14 Einw. i. Scheurenbühl, Hof, 10 Einw. – Ev. Dorf, Filial von Alpirsbach, mit Ausnahme von der Lochmühle, die kirchlich nach Peterzell gewiesen ist; die Kath. sind nach Aichhalden eingepfarrt.


Eine Viertelstunde unterhalb Alpirsbach, in dem immer tiefer und malerischer werdenden Kinzigthale zieht sich an der stürmisch daher rauschenden Kinzig lang gedehnt und weit zerstreut der freundliche meist aus hübschen Schwarzwald-Bauernhäusern bestehende Ort hin; an seinem unteren, südlichen Ende mündet der von den östlichen Bergen herabkommende muntere Röthenbach in die Kinzig. Die Straße, welche durch den Ort führt, ist chaussirt und wurde 1866 auf Staatskosten erweitert und erneuert. Aussichten bietet die Markung keine, dagegen zeigt das felsige, mit einzelnen vereinsamten Häusern besetzte Kinzigthal ein schönes Landschaftsbild nach dem andern.

Die Gemeinde ist nach Alpirsbach eingepfarrt, auch der Begräbnißplatz ist gemeinschaftlich.

Das Rathhaus, mit dem Schulhaus in einem niederen zweistockigen Gebäude vereinigt, das 1847 um einen Anbau erweitert wurde, enthält neben den Gelassen für den Gemeinderath 2 Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters.

Gutes Trinkwasser liefern in Fülle 9 laufende Brunnen; auch die Markung ist reich an vortrefflichen Quellen, die bedeutendsten sind die Glaserquelle im Sylberg und die Ehnesbachquelle im Kohlwald; dann fließen über die Markung die Kinzig und der Röthenbach, welche beide zuweilen verheerend austreten, und viele andere kleine Wasser. Der Ort hatte früher eine eigene Badstube, welche 1502 der Scheerer Roman Seeger besaß.

Die Staatsstraße von Alpirsbach nach Schiltach (Baden) geht hier durch.

Eine hölzerne Brücke und 3 hölzerne Stege führen über die Kinzig, eine steinerne Brücke geht über den Röthenbach; ihre Unterhaltung ruht auf der Gemeinde.

Die Einwohner, ein gesunder Menschenschlag, sind im allgemeinen fleißig und betriebsam; die Mehrzahl hat die kleidsame Volkstracht

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_276.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)