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in 25 Klaftern und 2000 St. Wellen bestehender Ertrag zu Gunsten der Gemeindekasse verkauft wird.

Die vorhandenen Weiden, wie auch die Brach- und Stoppelweide, werden für das Rindvieh, das hier noch ausgetrieben wird, benützt.

Ganz unbedeutend ist die Pferdezucht, dagegen die Rindviehzucht ziemlich gut und hat sich in den letzten 20 Jahren gebessert; man züchtet hauptsächlich eine Kreuzung von Land- und Schweizerrace und sucht diese durch zwei tüchtige Schweizerfarren mehr und mehr aufzubringen. Einiger Handel mit Vieh wird in die umliegenden Orte getrieben.

Schweinezucht besteht nicht; die Ferkel werden von außen bezogen und für den eigenen Bedarf aufgemästet.

Die Zucht der Hühner ist ziemlich stark, die der Bienen gering.

Die öffentliche Stiftung beträgt gegenwärtig 800 fl. und die David Schuler’sche Stiftung 300 fl.; die Zinse werden theils zur Lehrersbesoldung, theils zur Unterstützung von armen Kranken verwendet.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Adlersprang, 1/8 Stunde nordwestlich vom Mutterort gelegen; bei dem Hof, zu dem ein über 100 Morgen großes Gut gehört, stehen mehrere kräftige Bäume, unter denen eine uralte Eiche besonders hervorragt.

c. Aischfeld, hat 1/4 Stunde östlich von Reuthin eine freie hohe Lage.

d. Brestenberg, Hof.

Von R. nannte sich ein Adelsgeschlecht, welches unter der Oberhoheit der Herzoge von Teck, später der Grafen von Hohenberg stund, und namentlich in Lehensdienstverhältnissen zu den letzteren öfters vorkommt (Schmid, Gr. v. Hohenberg 616, welcher übrigens an den abgegangenen ähnlich lautenden Ort bei Oberndorf denkt). Das älteste bekannte Glied ist Friedrich, welcher 1251 in der Urkunde des Herzogs Ludwig von Teck für Kloster Alpirsbach und 1267 mit einem Sohne Reinher erscheint. Spätere Namen sind Reinhart (Mone, Zeitschr. 15, 443), Johann, Peter, Berthold, Albrecht. Am 9. Juli 1333 bekannte der Ritter Peter „von Rüty“, Burggraf zu Bräunlingen, daß er mit Reinhard von R., seinem Neffen, dem Herzog Albrecht von Österreich geschworen habe, ihm die Veste Bräunlingen zu übergeben, wenn seine Herren, die Grafen Rudolf und Hugo von Hohenberg die dem Herzog gegebenen Zusagen nicht halten würden.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_271.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)