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In gutem Zustand befindet sich die mit einer Kreuzung der Holländer und der Simmenthaler Race sich beschäftigende Rindviehzucht, zu deren Verbesserung in Peterzell, Breitenwies und Hönweiler je ein Simmenthaler Zuchtstier aufgestellt ist. Auf den Parzellen findet noch Viehaustrieb statt.

Die Schafzucht ist nicht unbedeutend, indem auf Peterzeller Markung ein Schäfer 140 und Privaten 125 St. Mittelbastarde laufen lassen. In Breitenwies werden 200, in Hönweiler 400 Stücke, ebenfalls Mittelbastarde, von Privaten gehalten. Die Wolle kommt theils auf Wollenmärkten, theils an Tuchmacher in der Umgegend zum Verkauf. Der Abstoß der Schafe geschieht nach Frankreich.

Die Schweine werden meist jung von außen bezogen und für den eigenen Bedarf aufgemästet.

Von Geflügel zieht man nur Hühner für den Selbstbedarf; die ohnehin nicht bedeutende Bienenzucht ist im Abnehmen begriffen.

Außer der öffentlichen Stiftung mit einem Kapital von 1500 fl. besteht ein Armenfonds mit 300 fl., die Johann Georg Fetsch zur Unterstützung von Armen stiftete und eine Stiftung von der Trück’schen Familie zur Unterhaltung der Orgel mit 60 fl.

Unter der Benennung Hochsträß führt eine ehemalige von Röthenberg herkommende Römerstraße östlich an Peterzell vorüber nach Breitenwies und vermuthlich weiter über die 24 Höfe.

Auf den sog. Fichtenäckern, 1/8 Stunde südlich vom Ort, wurde ein mit Steinen eingefaßtes Grab, das ein menschliches Skelett enthielt, aufgefunden.

Nach der Sage soll auf der sog. Käpelesegart eine Kapelle gestanden sein.

Der Ort hieß ehemals St. Peterszell. Er gehörte ursprünglich zum Hoheitssprengel der Grafen von Hohenberg und Herren von Falkenstein (s. u.). Hiesige Dienstmannen trugen wenigstens Lehen von den genannten Grafen (Schmid, Gr. v. Hohenberg 431). Graf Rudolf von Hohenberg gab am 19. Merz 1316 seine Einwilligung, als Wolfram, der Kirchherr zu P., und Hedwig, des Marschalks von Hohenberg Wittwe, nebst Hedwigs Töchtern ein Widem und eine Hube samt dem Kirchensatz in P. an das Kl. Alpirspach verkauften (Schmid, Mon. Hohenb. 207). Dieser Pfarrsatz ging übrigens damals noch nicht dauernd an das Kl. Alpirsbach über. Vom Jahr 1323 (und wohl schon früher) bis 1337 besaßen ihn die Herzoge Lutzmann und Friedrich von Teck, deren letzterer ihn 1337 dem

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_267.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)