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Kl. St. Georgen 119). Kirchenpatronen in frühester Zeit die Besitzer der Herrschaft Falkenstein, jetzt der Graf von Bissingen-Nippenburg. Die Kirche trug den Zehenten zu Lackendorf, welches früher Filial der hiesigen Pfarrei war, zu Lehen von Württemberg (früher 2/3 von Altwürttemberg, 1/3 von der Reichsstadt Rottweil).

Zu der Gemeinde gehören:

b. Burschachen, aus einigen vereinzelten Häusern bestehend, liegt etwa 1/4 Stunde westlich vom Mutterort.

c. Hirzbühl, 3/4 Stunden nordwestlich vom Mutterort gelegen.

d. Teufen, liegt 1/4 Stunde östlich von Mariazell an der Vicinalstraße nach Dunningen. Der Weiler entstand erst in neuerer Zeit an der Stelle des vormaligen Locherhofs, auf dessen Gebiet sich arme Leute, die sich zum Theil mit Lumpensammeln zu ernähren suchten, ansiedelten.


Peterzell,
mit Gräben, Haus, Kreuzlache, Haus, Zelleracker, Hof.
Gemeinde III. Klasse mit 509 Einw., worunter 7 Kath. a. Peterzell, Pfarrdorf, 354 Einw., b. Breitenwies, Hof, 47 Einw., c. Hönweiler, Weiler mit Neumühle, Hof, Mittelmühle, Hof, und Lochmühle, Hof, 108 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Winzeln eingepfarrt. 21/2 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt.


Wo die östlich vom Kinzigthal sich erhebende Hochebene mit südwestlich geneigtem Abhange gegen den Anfang des Zellerbachthales sich hinabsenkt, liegt weit zerstreut und uneben, zwischen Gärtchen und Wiesenflächen, auf denen hohe Waldbäume, namentlich herrliche Linden, wachsen, der freundliche, zum Theil aus schönen Bauernhäusern bestehende Ort. Die Straßen sind in ziemlich gutem Zustande und chaussirt. Auf der nördlich am Ort vorbeiführenden Landstraße, sowie beim Signalstein auf dem hohen Rain, hat man eine schöne Fernsicht an die Alb vom Hohenzollern bis an den Heuberg.

Die Kirche liegt malerisch am Südende des Dorfes auf einem künstlich gerundeten Hügel, der am Eingang in das Zellerbachthal steht; man hat von hier aus einen lieblichen Blick in das flache, von dunklen Tannenwäldern gesäumte Wiesenthal. Das hübsche gothische Kirchlein wird von dem noch ummauerten Friedhof umschlossen; der Thurm steht im Westen, seine beiden untern Geschosse sind ganz schlicht und nur von Schießscharten durchbrochen, das dritte Geschoß hat hübsche spätgothisch gefüllte Schallfenster, und darauf sitzt ein Satteldach

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_263.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)