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Der neue Begräbnißplatz wurde 1836 westlich vom Ort angelegt.

Das schon oben angeführte schöne zweistockige Pfarrhaus wurde 1672 auf den älteren Grundmauern erbaut; seine Unterhaltung hat der Staat.

Das sehr ansehnliche hoch gelegene zweistockige Schulhaus wurde 1819 westlich vom Pfarrhaus erbaut und enthält 2 Lehrzimmer, die Wohnung des Schulmeisters und des Lehrgehilfen.

Das freundliche Rathhaus wurde 1847 erbaut und steht am östlichen Anfang des Dorfes.

Die Gemeinde besitzt 2 Zehentscheuern, wovon die eine vor mehreren Jahren in ein Schafhaus umgewandelt wurde.

Gutes Trinkwasser liefern hinreichend 7 laufende Brunnen, deren Wasser durch hölzerne Deuchel geleitet wird, und 5 Pumpbrunnen; auch die Markung ist reich an guten Quellen; die bedeutendsten sind die im Danbach, im Lauxenteich und im Ochsenteich; dann fließen darüber der Heimbach, der zuweilen verheerend austritt, der Staffelbach und der Danbach. Das Gasthaus zur Krone war früher ein Bad.

Die Staatsstraße von Oberndorf nach Freudenstadt führt durch den Ort; Vicinalstraßen gehen von hier nach Winzeln und Hochmössingen.

Über den Heimbach führen 2 steinerne Brücken und 2 hölzerne Stege; die Unterhaltung ruht auf der Gemeinde.

Die Einwohner, ein gesunder Menschenschlag, sind gutmüthig, fleißig, doch nicht besonders sparsam; ihre kleidsame Volkstracht haben sie beibehalten; über 80 Jahre zählen gegenwärtig 2 Personen.

Haupterwerbsquellen sind Feldbau und Viehzucht.

Die hier bestehenden Muschelkalksteinbrüche sind unbedeutend; früher waren am Ort und im Hardtwald Grunderzgruben, deren Ausbeute nach Friedrichsthal oder in den einst hier bestehenden Schmelzofen kam.

Unter den Gewerbetreibenden sind Schuster und Weber am meisten vertreten; nach Schramberg geht ein bedeutender Absatz von Strohgeflechten und gestrickten Kitteln.

In- und außerhalb des Ortes bestehen 3 Getreidemühlen mit je 2 Mahl- und 1 Gerbgang, wovon 2 noch einen Ölgang und 1 Hanfreibe haben; ferner 1 Sägmühle, 4 Schildwirthschaften, wovon 3 mit Bierbrauereien verbunden sind, und 1 Kauf- und 1 Kramladen.

Die Vermögensverhältnisse der Einwohner haben sich in den

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_234.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)