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In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts hatten die Edelleute von Stain das Schloß I. samt seiner Zubehörde inne (Zimmerische Chronik 1, 416.[WS 1]) unter württembergischer Oberlehensherrlichkeit. Wolf Sigmund von Stain verkaufte den 25. August 1533 den Burgstall I. um 1200 fl. an Wilhelm Werner Graf von Zimmern, welcher schon zuvor den Zehnten allda eigenthümlich gehabt (Zimmerische Chronik 3, 187.[WS 2]). Mit dem Aussterben der Grafen von Zimmern fiel das Lehen an Württemberg heim.

In der letzten Zeit des 30jährigen Krieges dienten die Keller der zerstörten Burg dem Pächter des Butschhofes zur Wohnung.

c. Thalhausen (Eisenbahnstation), liegt 3/4 Stunden südlich von Epfendorf im tief eingeschnittenen Neckarthal auf der linken Seite des Flusses gerade an der Einmündung des von Herrenzimmern herkommenden Baches, der im Ort eine Mühle mit 2 Mahlgängen und 1 Gerbgang in Bewegung setzt. Am nördlichen Ende des kleinen Orts steht eine Kapelle zum h. Johannes dem Täufer; auch findet sich hier ein ansehnlicher Tuffsteinbruch.

Am 3. Mai 786 schenkte Graf Gerold dem Kl. St. Gallen Güter in Talahusen und erhielt sie auf Lebenszeit für einen Lehenszins zurück. (Württ. Urk.Buch 1, 34.) Egelolf und Louf von Talehusin sind 1099 Zeugen bei Stiftung des Kl. Alpirsbach (eb. 316). Später kam Thalhausen an die Herren von Zimmern; Johann Werner von Zimmern verkaufte den Ort 1513 an die St. Rottweil. (Zimmerische Chronik 3, 33.[WS 3]) 180, Ruckgaber, Rottweil, 2 b, 358.)


Fluorn mit Pochenmühle.
Gemeinde II. Klasse mit 991 Einwohnern, worunter 12 Katholiken. – Evang. Pfarrdorf mit Marktrecht (Dekanats Sulz); die Kath. sind nach Winzeln eingepfarrt. 11/2 Stunden westlich von der Oberamtsstadt gelegen. Fluorn, in Urkunden auch Flurn, Flurin, Flörin und ehemals Fluorn vor’m Wald genannt.

Der ansehnliche Ort liegt in drei Gruppen zerstreut in der Ebene und an den Gehängen des abgeschiedenen Heimbachthales, das hier ziemlich tief in die zwischen dem Neckar und dem Schiltachthal sich erhebende Hochebene einschneidet. Die meist kleinen Häuser stehen unregelmäßig und weit auseinander, von Gärtchen, Hofräumen und Baumwiesen unterbrochen, an den unebenen, ziemlich gut gehaltenen chaussirten und zum Theil gekandelten Straßen. Der gegen Römlinsdorf hinab gelegene Ortstheil führt den Namen Unter-Fluorn. Der muntere Heimbach schlängelt sich mitten durch das Dorf; in ihn mündet bei Unter-Fluorn der Danbach.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der zweiten verbesserten Auflage: Zimmerische Chronik 1, 434.
  2. In der zweiten verbesserten Auflage: Zimmerische Chronik 3, 109.
  3. In der zweiten verbesserten Auflage: Zimmerische Chronik 2, 603.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_232.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)