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Stiftungen bestehen keine, dagegen hat der Ort als Bestandtheil des ehemaligen Klosteramts Alpirsbach Antheil an dem Vermögen der gemeinschaftlichen Gutleuthauspflege zu Alpirsbach. Was die Stiftung zu Schömberg betrifft, so haben nach dem Regierungsdekret vom 6. November 1849 die Einwohner von Ober-Ehlenbogen in Beziehung auf Armenunterstützungen aus der zu Schömberg bestehenden Stiftung, sowie der Holzbezüge aus den Stiftungswaldungen die gleichen Ansprüche wie die Bürger von Schömberg.

Auf der nordwestlich vom Ort gelegenen Anhöhe „Altenburg“ stand eine Burg, von der noch Graben und Wall sichtbar sind.

Ehlenbogen (Ellenbogun. 1099. Wirt. Urk.-B. 1, 317) bildete mit einigen Zugehörungen einen eigenen Stab des Klosters Alpirsbach, welches hiesige Güter 1276 von Friedrich von Brandeck und der Wittwe und den Kindern seines verstorbenen Bruders Volmar, ferner 1377 von den Herren von Reuthin erkaufte.


Epfendorf,
Gemeinde II. Klasse mit 1054 Einwohnern, worunter 69 Evang. a. Epfendorf, Pfarrdorf, 847 Einw., b. Butsch- und Wenthof, Weiler, 40 Einw., c. Thalhausen, Weiler, 167 Einw. – Kathol. Pfarrei; die Evang. sind nach Trichtingen, O.A Sulz, eingepfarrt. 11/2 Stunde südlich von der Oberamtsstadt gelegen. Der Ort kam den 26. Jan. 1847 von der dritten in die zweite Klasse der Gemeinden und erhielt im Jahr 1868 eine Bahnhofstation mit Postablage.

Wo die tiefe Schlucht des Wurstbrunnenbaches von Westen her in das anmuthige Neckarthal hereinbricht, liegt angenehm und geschützt auf der linken Seite des Neckars der große, von Obstbaumwiesen freundlich umgebene und ganz durchzogene Ort, dessen meist kleine Bauernhäuser weit zerstreut und unregelmäßig an den oft gekrümmten, theils schmalen, theils breiten Straßen stehen; diese sind in ziemlich gutem Zustande und zum Theil gekandelt. Schöne Aussichten hat man von „Höhingen,“ Kapf und dem Schenkenberg aus; Erdfälle kommen in den nördlich gelegenen Waldungen vor.

Die dem heil. Remigius geweihte Kirche [1] wurde 1865 in einfachem Rundbogenstil erbaut und steht im östlichen Theile des Dorfes auf dem theilweise noch ummauerten Friedhofe. Nur der Thurm, an das Ostende des Schiffes stoßend und den Chor bildend, ist in seinen 2 untern Geschoßen noch alt; in der Ostwand seines ersten


  1. Eine frühere hiesige Kirche wurde um 1163 von Abt Konrad von Petershausen erbaut. Mone Quellensammlung 1, 171.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_222.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)