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Auch die an die Bürger verliehenen Allmanden sichern der Gemeinde eine jährliche Rente von 228 fl.

Was die Viehzucht betrifft, so ist nicht nur die der Pferde von einiger Bedeutung, sondern hauptsächlich die des Rindviehs in recht gutem Zustande und hat sich durch die Haltung von zwei guten Farren seit 20 Jahren sehr gehoben; man züchtet vorherrschend einen guten Landschlag mit Simmenthaler Kreuzung. Im Herbst wird das Vieh noch ausgetrieben.

Auf der Markung läßt ein fremder Schäfer 200 Stücke deutsche und Bastardschafe laufen. Die Wolle wird an benachbarte Tuchmacher abgesetzt.

Eigentliche Schweinezucht wird wenig betrieben, indem man die meisten Ferkel von außen einführt und für den eigenen Bedarf aufmästet.

Die Zucht der Ziegen ist gering und die des Geflügels wird nur für den Hausbedarf getrieben.

Die Bienenzucht ist nicht unbedeutend und im Zunehmen begriffen.

In den Gewässern, soweit sie den Ort berühren, hat die Gemeinde, außerhalb des Orts der Staat das Fischrecht; letzterer verpachtet es um 30 kr. jährlich; es kommen nur Forellen und sog. Raubfische vor.

Eine Stiftung von ungefähr 800 fl. ist vorhanden, deren Zinse für Kirchen- und Armenzwecke verwendet werden.

Der zur Gemeinde gehörige Hof Lugen liegt 1/2 Stunde westlich vom Mutterort an der Landstraße nach den 24 Höfen. Im Jahr 1841 wurde hier eine Ziegelhütte erbaut.

Betzweiler war ein alpirsbacher Klosterort. Der Ort tritt um 1125 in die Geschichte ein mit Heinrich de Bedzingiswilaeri, welcher mit Anderen zur Berichtigung der Grenzen des genannten Klosters beeidigt wurde. (Wirt. Urk.-Buch 1, 363).

Die alten Theilhaber an Betzweiler ergeben sich aus folgenden Ankäufen, welche Alpirsbach machte: 1297 und 1337 Güter von den Herren von Reuthin, 1322 eine Mühle und ein Grundstück vom Kloster St. Georgen (Crusius 3, 215), 1358 ein Leibeigener von Volmar und Georg von Brandeck (vgl. zum Besitz dieser Familie Lünig R.A. 12, 271), 1511 ein Antheil am Ort von Wilhelm von Bach.

Am 20. Dec. 1313 übergab Herzog Hermann von Teck der Frauensammlung zu Rottenmünster 10 Pf. Hell. jährlicher Gülte.

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_213.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)