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übrigens in Streit mit dem Gemahl seiner Schwester Beatrix, Reinold, Herzog von Urslingen (Gerbert, Hist. nigr. silvae 3, 298) und erst mit Herzog Konrad von Urslingen, dem Sohne Reinolds kam 1371 der Vergleich zu Stande, wonach dieser Herzog Friedrich Oberndorf (wohl auch Altoberndorf), Beffendorf, Bochingen, Waldmössingen, die Burgen Waßeneck und Brandeck (O.-A. Sulz) und die Vogtei des Kl. Alpirsbach behielt und dagegen seinen Neffen 11.500 Pf. H. ausbezahlte und alle Ansprüche an Schiltach überließ. (Gabelkhover, Cleß 2 a, 162; Sachs, Bad. Gesch. 1, 169[1]). Aber bereits im Jahre 1374 verkaufte dieser Herzog Friedrich Oberndorf nebst Zugehör und das Schenkenamt unter fortlaufender Oberherrlichkeit des Klosters St. Gallen an den Grafen Rudolf von Hohenberg. Dieser jedoch verpfändete Oberndorf und Waßeneck bereits 1378 an die schwäbischen Reichsstände und – nach baldiger Rücklösung – an seinen Tochtermann, den Markgrafen Bernhard von Baden, an letzteren jedoch ohne die zugehörigen Dörfer (Schmid, Gr. v. Hohenberg 429. 430)[2]. Als das Pfand noch in Händen des Markgrafen war, am 26. Oct. 1381, verkaufte Graf Rudolf von Hohenberg solches mit der Grafschaft Hohenberg – unter einer Reihe anderer Ortschaften ausdrücklich auch die Veste Waßeneck und die Stadt Oberndorf – an den Herzog Leopold von Österreich (Schmid, Mon. Hohenb. 659), erhielt es jedoch noch auf Lebenszeit († 1387) eingeräumt. Aber bereits im Anfang des 15. Jahrhunderts wurde Oberndorf und Waßeneck[3] von Haus Österreich wiederholt verpfändet; von Johann von Zimmern diesen Besitz einzulösen erhielt Herzogs Friedrich von


  1. Bei Beffendorf und Waldmössingen könnten blos einzelne Antheile gemeint sein, wenn die Zimmerische Chronik 1, 370 recht hat, welche die Grafen von Hohenberg schon lange vorher diese Orte innehaben und an Bochingen nur den wenigeren Theil die Herzoge von Teck besitzen läßt.
  2. Über dem Heiratgut seiner Gemahlin Margarethe kam es zu offenen Feindseligkeiten mit seinem Schwiegervater, bei welchen mehrere Orte unseres Bezirkes starke Verwüstung erlitten. (Schmid, Grafen von Hohenberg 283.)
  3. Was die 4 Dörfer Waldmössingen, Beffendorf, Bochingen und Altoberndorf betrifft, so verpfändete solche 1392 der Herzog Leopold von Österreich um 600 fl. rh. an den Grafen Rudolf von Sulz, kaiserlichen Hofrichter zu Rottweil, dessen Sohn Hans sie 1442 mit Bewilligung Herzog Albrechts von Österreich an Abt Peter von Alpirsbach zum Pfand gab. Nachdem 1452 diese Pfandschaft dem Haus Österreich heimgefallen war, versetzte sie der letztgenannte Herzog 1455 abermals an den Abt Wolf von Hirschau, von dessen Nachfolger Bernhard sie der oben folgende Werner von Zimmern 1463 um 3000 Goldgulden erkaufte. (Zimmerische Chronik 1, 371–376).
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_160.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)