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und Bochingen, bei Epfendorf, wo 1790 auch ein Versuch auf Salz gemacht wurde, und bei Waldmössingen. Im Keßlermoos bei Röthenberg, ferner bei Seedorf und bei Sulgen wird Torf gestochen; bei den 24 Höfen und bei Winzeln sind die Torfstiche abgegangen. In den 1820er Jahren wurde bei Harthausen ein erfolgloser Versuch auf Lettenkohlen gemacht.

Von besonderem Interesse ist der frühere Bergbau im Glaswald bei Alpirsbach, der im Jahr 1707 von einer aus Nürnberger Bürgern bestehenden Gewerkschaft begonnen wurde; man baute auf einen Gang, der in der Stunde 10.4. streicht und legte die St. Wolfgangs- und Eberhardsgrube, den Mosesstollen etc. an, die anfänglich ergiebige Nester von Kobalt lieferten, in der Tiefe aber weniger reichhaltig waren. Der Grubenbau wurde im Jahr 1715 erstmals aufgegeben; später nahm ihn eine Straßburger Gewerkschaft wieder auf und erbaute die Farbmühle bei Alpirsbach. Obgleich die Straßburger Gesellschaft den Grubenbau nicht sehr eifrig betrieb, so hatte sie doch bis zum Jahr 1734 für 17.000 fl. Smalte von gewonnenem Kobalt verkauft. Vom Jahr 1740–1742 erhielt man für 3000 fl. Kobalt, der auf der Farbmühle verhüttet wurde. Wegen geringer Ausbeute stellte man den Bergbau ein. Seit dem Jahr 1742 bemühte sich nun das Handlungshaus Dörtenbach u. Comp. in Calw, das Unternehmen wieder in Gang zu bringen, die Ausbeute an Kobalt war übrigens abermals nicht lohnend und das Farbwerk, noch bis in neuere Zeit bestehend, arbeitete lange nur mit ausländischem Kobalt. Seit dem Jahr 1812 ist der Bergbau im Glaswald ganz eingestellt. Als Beweis wie unwirthschaftlich bei der Aufbereitung der Kobalterze verfahren wurde, ist zu erwähnen, daß in den Jahren 1785 bis 1790 nicht weniger als 342 Centner Kobalt aus dem Schutt der verlassenen Gruben aufgesucht, und um 4049 fl. an das Farbwerk verkauft wurden. Auch bei dem nahe gelegenen Röthenbach wurden früher einige Gruben angelegt, wovon eine Kobalt lieferte.

Bei Schramberg namentlich an dem Schilteckberg ward in alten Zeiten geringhaltiges Eisenerz gewonnen, das in der hier errichteten, längst abgegangenen Eisenschmelze verhüttet wurde (s. auch die Ortsbeschreibung von Schramberg).

Sogenanntes Grunderz wurde früher in namhafter Ausdehnung bei Fluorn und Waldmössingen, eine Zeit lang, jedoch nicht von Bedeutung, auch im Hardtwald bei Hochmössingen und bei Römlinsdorf gewonnen, und theils in der Eisenschmelze bei Fluorn, theils auf den Hüttenwerken im Christophsthal verhüttet; bei Waldmössingen wurde

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 087. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_087.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)