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und Rüsselkäfer (Curculio notatus und Pini), von Schmetterlingen die Fichtenglocke (Gastropacha Pini) zu erwähnen, welche jedoch nur selten erheblichen Schaden anstellen. Viel schlimmer ist der Maikäfer, welcher hier wie anderwärts im Larvenzustand als Engerling die Wurzeln der Gewächse beschädigt und als Käfer das Laub der Obst- und Waldbäume zerstört. Auch die Maulwurfsgrille, der Frostnachtschmetterling (Aridalia brumata) und der Kohlweißling (Pontia Brassicae) thun oft großen Schaden.

Von Mollusken sind im Schwarzwald nur die Nacktschnecken vertreten, im Muschelkalkgebiet aber finden sich die meisten sonst in Württemberg vorkommenden Schnirkel- und Gehäusschnecken (Helix, Bulimus, Clausilia, Pupa, Limnaeus, Succinea). Von Muschelthieren ist die Malermuschel (Unio batavus) vorhanden. Auch die gewöhnlichen Sumpf- und Teichschnecken (Paludina impura, Limneus vulgaris, Planorbis complanatus, marginatus, spirorbis) finden sich in Altwassern und Wassergräben des Neckarthals.


III. Einwohner.


A. Bevölkerungsstatistik.[1]
1. Bewegung der Bevölkerung im allgemeinen.

In den hienach beigegebenen Tabellen I. und II. ist die Bevölkerung des ganzen Bezirks sowohl als der einzelnen Gemeinden desselben vom 1. November 1812 an für verschiedene Zählungsperioden bis auf die neueste Zeit dargestellt und zwar nicht nur die ortsangehörige, sondern, soweit es möglich war, auch die ortsanwesende. – Man ersieht aus Tabelle I., daß die ortsangehörige Bevölkerung des ganzen Oberamtsbezirks von 1812–1852 fortwährend zugenommen hat, indem sie sich in diesen 40 Jahren von 17.969 Personen auf 27.370, also um 52 % vermehrte, womit Oberndorf unter diejenigen Bezirke gehört, welche die größte Vermehrung aufweisen, daß sodann in den 6 Jahren von 1852–1858, ohne Zweifel in Folge der wirthschaftlichen Kalamität, von der das ganze Land anfangs der 50er Jahre heimgesucht war, ein Rückgang der Bevölkerungszahl um 1289 Personen oder 5 % eintrat, worauf wieder eine allmählige Zunahme folgte. Die Zahl der Ortsangehörigen vom 3. Decbr. 1852 war jedoch nach der Zählung vom Jahr 1864 damals noch nicht erreicht, und erst von dem Resultat der neuesten Zählung am 3. Decbr. 1867 übertroffen, so daß die Vermehrung der Ortsangehörigen von 1812–1867, also in 55 Jahren im Ganzen 53,7 % ausmacht.


  1. Von Finanzassessor Cull.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 048. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_048.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)