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feinkörniger Werkstein, mittlerer Mergel und grobkörniger weißer Sandstein (Stubensandstein); die oberen Schichten fehlen.

8. Das ältere Schwemmland (Diluvium) besteht in unserem Bezirk hauptsächlich aus einem zum Theil tiefgründigen Lehm, der sich auf den Hochebenen rechts und links vom Neckarthal theils stellenweise, theils in größerer Ausdehnung zusammenhängend, wie bei Seedorf, westlich von Waldmössingen, Winzeln, Fluorn etc. auf die Muschelkalkformation abgelagert hat und zur Fruchtbarkeit dieser Gegenden wesentlich beiträgt. Auf der Buntsandsteinformation erscheint der Lehm nur an einzelnen Stellen bei Röthenberg, Aichhalden etc. In muldenförmigen Vertiefungen bei Fluorn, Hochmössingen, Waldmössingen etc. sind sog. Grunderze, thonige Eisenniere von geringem Gehalt in den Lehm eingelagert, die früher abgebaut und verschmolzen wurden (s. den Abschnitt „Gewinnung von Mineralien“). Auf dem Eisenschorren bei Winzeln kommt Bohnerz im Lehm vor; bei Fluorn, Winzeln und Waldmössingen geht der eigentliche Lehm in der Richtung gegen Westen, anschließend an die dolomitischen Wellenmergel, allmählig in eine Bodenart über, die zwar dem Lehm ähnlich sieht, jedoch eine hellere weißliche Farbe hat und weit weniger fruchtbar ist, so daß wir sie eher für eine gänzliche Zersetzung des Wellenmergels, als für Lehm erklären müssen.

9. Von dem jüngeren Schwemmland (Alluvium) hat sich jüngerer Süßwasserkalk (Kalktuff) bei Oberndorf und nordöstlich von Alt-Oberndorf abgesetzt. Torf- und Moorbildungen finden sich in Mulden und Thälchen bei Röthenberg, Aichhalden, Hinter-Aichhalden und Heiligenbronn.

Der Sand, die Gerölle und Geschiebe, welche sich in den Gewässerbetten und Thalebenen abgelagert haben, sind verschieden und gehören den Gebirgsarten an, durch welche der Fluß oder Bach seinen Weg nimmt; sie bestehen daher im Neckarthale vorherrschend aus Muschelkalk und weniger aus Keuper, der hier aus den Nebenthälern dem Hauptthal zugeführt wird. Im Heimbachthal gehören sie ausschließlich dem Muschelkalk an, im Kinzigthal vorherrschend dem Granit und Buntsandstein, weniger dem Gneiß, im Schiltachthale vorherrschend dem Granit und Porphyr, weniger dem Buntsandstein, und im Kirnbachthal dem Granit und Buntsandstein. Die Geschiebe wechseln von der Größe einer Erbse bis zu mehrere Centner schweren Blöcken; von besonderer Größe werden sie in den Thälern, welche in die primitiven Gebirge eingreifen, getroffen.

Im allgemeinen zeigen die Gebirgsschichten in Folge der Hebung

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 042. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_042.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)