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aus sehr kleinen Trümmergesteinen zusammengesetzte Masse von unbedeutender Mächtigkeit. Über dem Rothliegenden entwickelt sich

4. der Dolomit mit Jaspis, der einen sichern geognostischen Horizont zwischen dem Rothliegenden und dem Buntsandstein, oder wenn ersteres fehlt, zwischen den primitiven Gebirgsarten und dem Buntsandstein bildet; er erscheint in verschiedenen Mächtigkeiten stets unter dem Liegenden des Buntsandsteins und beginnt schon ziemlich weit oben im Ehlenbogerthal, von da zieht er oben an den Vorsprüngen der primitiven Gebirgsarten im Alpirsbacher Thal (Kinzigthal) hin und greift in das Aischbach- und Röthenbachthal ziemlich tief hinein, bis er sich unter die Thalsohlen verliert. Bei Schramberg, wo die primitiven Gebirge und das Rothliegende so mächtig ausgebildet sind, zieht sich der mit Jaspis durchzogene Dolomit hoch über dem Schiltachthale am Fuß der vom Buntsandstein gebildeten zweiten Steilterrasse hin, während er auf den rechten Seiten des Schiltach-, Göttelbach- und Kirnbachthales sich weniger hoch über die Thalsolen erhebt. Die Farbe des Dolomits wechselt vom Braunen ins Braungraue und Graue, die des Jaspis ist meist roth, seltener weiß, bläulich oder violett. Gegen oben greift der Dolomit in das Liegende des Buntsandsteins, gegen unten in das Hängende des Rothliegenden ein, so daß man unentschieden ist, ob man ihn der einen oder der andern Formation anreihen soll; vielleicht vertritt er die Stelle des Zechsteins, der anderwärts zwischen den Buntsandstein und das Rothliegende eingelagert ist, und der auch in den Bohrlöchern von Dürrmenz und Ingelfingen unter ähnlichen geognostischen Verhältnissen in einer Mächtigkeit von nahezu 100′ durchsunken wurde.

Einen interessanten Aufschluß findet man im Röthenbachthal unfern Röthenbach, von dem wir einen genauen Durchschnitt der vielfältig wechselnden Schichten von der Thalsohle aufwärts hier folgen lassen.

1. Rothliegendes, 25′ mächtig aufgeschlossen.
2. Dunkelgrauer Dolomit, 10′ mächtig.
3. Rothliegendes, 5′ mächtig.
4. Grauer Dolomit mit Jaspis, 3′ mächtig.
5. Dunkelgrauer Dolomit mit sehr viel Jaspis, 3′ mächtig.
6. Grauer Dolomit, 5′ mächtig.
7. Grauer Dolomit mit viel Jaspis, 1′ mächtig.
8. Rothliegendes, 4′ mächtig.
9. Hellgrauer Dolomit mit viel Jaspis, 4′ mächtig.
10. Dunkelgrauer Dolomit mit wenig Jaspis, 10′ mächtig.
11. Rothliegendes, 8′ mächtig.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 036. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_036.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)