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Gütern zu Niebelspach“ den Markgrafen Bernhard und Rudolf von Baden (s. oben bei Dennach). Allmählig aber brachte Württemberg den Ort ganz an sich, einen Hof zu Ober-Niebelsbach im J. 1414 mit andern benachbarten Besitzungen (Steinhofer 2, 620), Güter und Rechte im J. 1442 von denen von Sachsenheim und Hans Truchseß von Stetten, und dergleichen noch 1598 und 1599 von Sebastian und Georg Schöner von Straubenhardt und Achior von Ulm.


Ottenhausen,
Gemeinde III. Kl. mit 716 Einw. a) Ottenhausen, Dorf, b) Rudmersbach, Pfarrweiler, c) Hochmühle; Ev. Pfarrei.


In dem anmuthigen Krähenbach-Thale, welches in das Hügelland des nördlichen Schwarzwaldsaumes mäßig eingefurcht ist, liegt freundlich und angenehm zu beiden Seiten des bei Schwann entspringenden Krähenbachs der in der schmalen Thalebene hingebaute Ort, der mit dem nördlich liegenden Pfarrweiler Rudmersbach zusammenhängt und mit diesem eine Länge von etwa 1/4 Stunde hat[1]. Auf einer südöstlich vom Ort gelegenen Anhöhe (Vogelsang) bietet der Ort, mit seinen theilweise hinter Obstbäumen versteckten Häusern und seiner erhöht gelegenen Kirche eine sehr freundliche Ansicht.

Die ansehnliche Pfarrkirche wurde im Jahr 1789/90 in einem gefälligen, modernen Styl, mit einem Aufwande von 6000 fl. neu erbaut. Der viereckige Thurm, welcher vom zweiten Stockwerk an in ein Achteck übergeht, ist 80′ hoch und trägt ein mit glasirten Ziegeln gedecktes Zeltdach. Auf dem Thurme, von dem man eine schöne Aussicht genießt, hängen 3 Glocken, von denen eine im Jahr 1856 neu gegossen, die andere zu gleicher Zeit umgegossen wurde. Die Kirche ist Eigenthum der Gemeinde, welche sie in Gemeinschaft mit dem Heiligen im Bau zu unterhalten hat.

Der ummauerte Begräbnißplatz liegt um die Kirche; über seinem Eingang steht 1599.

Das freistehende, wohl erhaltene, in Rudmersbach gelegene Pfarrhaus hat eine erhöhte angenehme Lage unfern der Hauptstraße und bildet mit seinem geschmackvoll angelegten Garten einen sehr freundlichen Pfarrsitz; es wurde im Jahr 1730 neu erbaut und im Jahr 1844 durchgreifend erneuert. Die östliche Giebelseite des Hauses ist


  1. Die Trennung der beiden Orte ist mehr eine eingebildete, daher dieselben in der Ortsbeschreibung nicht wohl auseinander gehalten werden können.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_210.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)